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Feuerwehr Prettin Feuerwehr Prettin: Generationswechsel im Wehrhaus

Von Frank Grommisch 02.08.2015, 15:53
Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos) übergibt die Fahrzeugschlüssel an Stadtwehrleiter Mike Lange.
Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos) übergibt die Fahrzeugschlüssel an Stadtwehrleiter Mike Lange. Grommisch Lizenz

Prettin/MZ - Der Wechsel ist vollzogen. Das Tanklöschfahrzeug vom Typ W 50, das viele Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr Prettin gute Dienste leistete, aber in jüngerer Vergangenheit häufig „krank“ war, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Dafür steht nun ein modernes Tanklöschfahrzeug (TLF 4 000) im Gerätehaus. Am Sonnabend wurde der Wechsel offiziell vorgenommen. Doch einsatzbereit war der Neuzugang bereits seit dem vergangenen Donnerstag, berichtete Annaburgs Stadtwehrleiter Mike Lange, der zugleich die Prettiner Ortswehr führt. „Nach dem Erhalt des Rettungsbootes 2013 und des Löschfahrzeugs 10/6 im Jahr 2004 ist heute ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Prettin“, sagte er.

Die Löschtruppe sei jetzt mit einem guten Fuhrpark ausgestattet, „der auf die Bedürfnisse im Schutzbereich der Feuerwehr zugeschnitten ist“. Damit sei die Truppe gut gerüstet für gegenwärtige wie zukünftige Aufgaben. Mike Lange dankte der Stadtverwaltung, dem damaligen Bürgermeister Erich Schmidt (SPD) wie auch den Standräten für ihre Aufgeschlossenheit gegenüber den Belangen der Wehr. „Dank gebührt aber auch den Feuerwehrleuten. Ohne engagierte und motivierte Feuerwehrleute, die bereit sind, zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Freizeit und ihre Gesundheit für den Dienst am Nächsten einzusetzen, könnte eine Feuerwehr nicht bestehen.“ Da würden auch die modernsten Fahrzeuge und Geräte nichts helfen. Mike Lange bat seine Kameraden, in ihrer Leidenschaft für die Feuerwehr nicht nachzulassen. Die Begeisterung sei auch erforderlich, denn nun stehen intensive Ausbildungen an dem Tanklöschfahrzeug an.

Auch Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos) würdigte das ehrenamtliche Engagement. „Im Mittelpunkt einer leistungsfähigen Feuerwehr stehen die Feuerwehrleute, die sich ehrenamtlich engagieren und das aus ihrer bürgerschaftlichen Mitverantwortung heraus tun.“ Bei der Förderung gehe es ihm vor allem um die Verbesserung der Rahmenbedingungen hierfür, so Neubauer. Ein kluger Mann habe den Satz geprägt, äußerte er, dass ein Geschenk die Eigenschaft haben müsse, sowohl kostbar als auch nutzlos zu sein. „Ich freue mich, dass die Stadt Annaburg mit etwas mehr aufwarten kann.“ Das neue Fahrzeug sei kein Geschenk, dafür aber umso mehr kostbar und vor allem nützlich.

Andererseits wies er darauf hin, dass Feuerwehrtechnik sehr kostspielig sei. Die Aussage „Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe“ habe nur dann einen Sinn, „wenn auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen“. Doch gerade das ist schwierig, da Sachsen-Anhalt öfters nicht so unterstützt wie erhofft. Und so hat Annaburg dieses Fahrzeug allein finanzieren müssen, rund 200 000 Euro. Trotz mancher Sorgen überwog Sonnabend die Freude. Kreisbrandmeister Roland Karthäuser sprach von einem der schönsten Tage in der Wehr. Und der wurde dann auch gefeiert.

Da störte es niemanden, dass unmittelbar neben dem Gerätehaus zwischenzeitlich große Qualmwolken aufstiegen. Im Gegenteil, schließlich wurde da das Abendbrot gegrillt. (mz)

Auch das noch. Bei der Übergabe sprang der W 50 nicht an, als wollte er beweisen, dass er in die Jahre gekommen ist. Er musste angeschoben werden, um zum letzten „Löscheinsatz“ zu rollen.
Auch das noch. Bei der Übergabe sprang der W 50 nicht an, als wollte er beweisen, dass er in die Jahre gekommen ist. Er musste angeschoben werden, um zum letzten „Löscheinsatz“ zu rollen.
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