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Feuerwehr in Löben Feuerwehr in Löben: Truppe mit gutem Image

Von Evelyn Jochade 04.02.2015, 16:52
Für 30 Jahre Mitgliedschaft in der Wehr wurden Patrick Ermisch (2.v.l.) und Volker Schmager geehrt. Erste Gratulanten waren Annaburgs Ordnungsamtsleiterin Ingrid Leder und Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (l.).
Für 30 Jahre Mitgliedschaft in der Wehr wurden Patrick Ermisch (2.v.l.) und Volker Schmager geehrt. Erste Gratulanten waren Annaburgs Ordnungsamtsleiterin Ingrid Leder und Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (l.). E. Jochade Lizenz

löben - Der Dienst- und Ausbildungsplan für das anstehende Jahr 2015 lag für jeden Kameraden säuberlich kopiert auf dem Tisch. Die Jahreshauptversammlung der Löbener Feuerwehr konnte also beginnen. Patrick Ermisch ergriff als örtlicher Wehrleiter das Wort und gab den Floriansjüngern einen zusammengefassten Rückblick über den Verlauf des vorigen Jahres. Allein 14 Einsätze hatte er aufgelistet. Vom Gebäudebrand in Annaburg, über einen Bahndammbrand am Mollgraben, mehrere Ödlandbränden bis hin zu Wald- und Waldbodenbränden. Auch ein Baum musste von der Straße geräumt werden. Glücklicherweise erwies sich die Alarmierung zum Pflegeheim Annaburg als Fehlauslösung. Bei all diesen Einsätzen betrug die durchschnittliche Stärke der anrückenden Truppe fünf Leute. Nur einmal musste man die Einsatzbereitschaft wegen eines Batterieschadens abmelden.

Harsche Kritik

Eine ganz andere Seite ist die Ausbildung. 40 Stunden sind da gefordert und müssen von allen Kameraden geleistet werden. Der intern gewählte Rhythmus, um auf diese Anzahl zu kommen, ist eine Ausbildungseinheit, die 14-täglich im Löbener Gerätehaus stattfindet. Genau hier setzte der Ortswehrleiter seine Kritik an: „Wir sind 26 aktive Kameraden und ich sehe hier immer nur einen harten Kern“. Nur zwölf könnten eine regelmäßige Teilnahme bei Ausbildungen und Einsätzen nachweisen. Diejenigen, die es mit der Ausbildung nicht so genau nehmen, sollten sich an die Nase fassen und nicht nur zu den Festivitäten kommen. Tatsächlich erntete Patrick Ermisch mit seiner harschen Kritik von den Anwesenden viel Zustimmung. Einer brachte es auf den Punkt, als er sagte, es gebe nichts Schlimmeres als vor einem Unfallopfer zu stehen und nicht zu wissen, was zu tun ist. Fehler im Einsatz seien nicht wieder gut zu machen und letztlich frage der Staatsanwalt nicht, ob es sich um eine Berufs- oder freiwillige Feuerwehr handele. Wer aber durch triftige Umstände seinen Pflichten nicht nachkommen kann, der sollte sich zunächst vertrauensvoll an seinen Wehrleiter wenden, um Reibungen zwischen ihm und der Stadtwehrleitung zu vermeiden.

Dabei haben die Löbener Kameraden insgesamt ein gutes Image, ist die Wehr fest im Dorfleben verankert. Sie betreut Neujahrs- und Osterfeuer und ist präsent auf allen Veranstaltungen im Dorf, wie beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt. Zum diesjährigen Dorf- und Heimatfest, dessen Termin noch nicht ganz feststeht, wird auch das 125. Gründungsjubiläum der Löbener Wehr begangen. (mz)