Ferien in Sachsen-Anhalt So beginnt das Abenteuer Zeltlager in Elster - Worauf sich die Kinder freuen können
Zehntes Kinderzeltlager feiert erfolgreichen Start trotz finanzieller Herausforderungen. Worauf sich die kleinen Besucher freuen und worauf die jugendlichen Betreuer besonders achten.

Elster/MZ. - So manche können es kaum erwarten. Glücklicherweise gehören die Betreuer des Elsteraner Kinderzeltlagers zu den Frühaufstehern. Somit können besonders aufgeregte Eltern und Kinder bereits vor dem offiziellen Termin um 9 Uhr am Morgen die Zelte beziehen.
Die Freundinnen Valentina Gölke und Merle Stumm gehören nicht zu den ersten, aber sicher zu den gut vorbereiteten Campern. Als Zeltlager-Veteraninnen sind sie bestens vorbereitet. Die treusten Kuscheltiere haben bereits ihren Platz auf den dicken Luftmatratzen bezogen. Unterm Zeltdach baumelt eine Taschenlampe und auch die Zahnbürsten liegen dank der Eltern griffbereit.
Regeln im Zelt
Und es gibt eine Regel im Dreimann-Zelt: „Gegessen wird draußen!“, verrät Valentina. Sie und ihre beste Freundin feiern während des Zeltlagers auch den Abschied von ihrer Grundschulzeit. Sie freuen sich auf alles, was kommt. Ganz hoch im Kurs steht für Merle „der Schwimmbadbesuch und die Tattoo-Maschine“. Obwohl die beiden Jessenerinnen bald auf unterschiedliche Schulen gehen werden, wissen sie, dass das ihrer Freundschaft nicht schaden wird. Denn, so erklärt es Claudia Gölke: „Wir als Familien sind miteinander befreundet und in der Grundschule waren sie auch in unterschiedlichen Klassen.“

Claudia Gölke ist froh und dankbar, dass es das Zeltlager trotz aller finanzieller Schwierigkeiten auch in diesem Jahr wieder gibt. „Ich arbeite in vier Schichten und kann maximal zwei Wochen Urlaub nehmen.“ Im vergangenen Jahr hätten alle Verwandten bei der Ferienbetreuung geholfen. Merles Stiefvater, Stefan Schwarzbrunn, lässt den Mädchen vorsorglich die elektrische Luftpumpe da. Er beneidet die jungen Damen ein wenig. „Ich hätte als Kind gerne so eine Ferienwoche gehabt.“
Während die Eltern sich verabschieden, werden im großen Zelt noch Tische und Bänke zum Essen aufgestellt. Sabine Hoffmann, die für das Zeltlager wie die meisten Betreuer Urlaub genommen hat, weist die Kinder darauf hin, dass der Bereich hinter der Essenstheke aus hygienischen Gründen verboten ist.

Weil sie selbst viele Jahre das Zeltlager besucht haben, wissen die jugendlichen Betreuer genau, worauf es ankommt. „Wir haben alle einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht“, erklärt Marie Böttcher, die bei den Kindern besonders auf ihr Trinkverhalten und die Nutzung der Sonnencreme achten wird.
Piratenfahne weht
Dann ist es endlich so weit. Zum Hissen der Piratenflagge werden die Kinder mit der längsten Anreise – Mirja und Melina Neustädt aus Braunschweig – , Benno Hahn als jüngster Teilnehmer und das Geburtstagskind Pauline Wunschkind nach vorne gebeten. Wenige kräftige Armzüge später weht die Fahne im Wind und das Jubiläumszeltlager, das zeitweise auf der Kippe stand, ist offiziell eröffnet.

Sabine Hoffmann, Leiterin des Jugendclubs in Elster, nutzt an dem Nachmittag die Anwesenheit einiger hiesiger Vereine aus, um im Namen aller Kinder Danke zu sagen. Ohne die finanzielle Unterstützung sowie Sachspenden aus der Bevölkerung, den Firmen und Vereinen der Stadt und des Landkreises würde es kein Zeltlager geben, sagt sie.

So steht das große Versorgungszelt dank der Tatkraft vieler Eltern und der Mitarbeiter des städtischen Bauhofes, die das kurzfristig gelieferte Objekt, aufgebaut haben. Die meisten Lebensmittel sind durch Spenden zusammengekommen. „Wir haben Brot für die ganze Woche von der Wittenberger Bäckerei GmbH, den Käse von BMI Jessen und Paprika und Tomaten von der Gemüse GmbH aus Wittenberg oder Kräuterquark aus Wartenburg“, zählt die 60-Jährige einiges auf.

Sie sagt, dass es die vielen Kleinigkeiten sind, wie täglich gereinigte Toiletten, die das Lager erst erfolgreich machen. „Das macht Florian Schröder für uns.

Und Mitglieder von Vereinen wie der Feuerwehr oder dem Kanuverein bieten tolle Sachen an“, spricht sie und begrüßt schon die anreisenden Schausteller, die für das Zeltlager einen Rummel veranstalten.