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Feldtag in Axien Feldtag in Axien: Landwirte treffen sich im Getreideschlag

Von Klaus Adam 12.06.2014, 20:16
In der Gerste begannen die Vorträge zu den einzelnen Sorten.
In der Gerste begannen die Vorträge zu den einzelnen Sorten. Th. Christel Lizenz

Axien/MZ - Zwölf Meter breit und bis zu 200 Meter lang sind die Streifen, auf denen Getreide unterschiedlicher Sorten wächst. So etliche von der Gerste, vom Roggen, Weizen, Triticale. Auch Raps (vorgestellt durch Firma Rapool). Die Beschäftigten des Landgutes Elbeland Axien haben diese Demonstrationsfelder mit angelegt. Jetzt zeigen sich die einzelnen Sorten ziemlich ausgewachsen, die einen haben dickere, andere schlankere Ähren, bei den einen sind die Grannen buschiger, bei anderen weniger. Bei den einen sind mehr Halme umgeknickt, andere recken sich stabiler in den Himmel.

„Hier waren heute rund 5.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche vertreten“, wies Gastgeber Gerhard Böhme hin. Soll heißen, dass so ein Feldtag nur Nutzen bringt, wenn sich auch die Anbaubetriebe für die neuen Sorten interessieren. Für den Axiener ist jedoch auch die Fachsimpelei mit seinen Berufskollegen, die zum Teil unter anderen Bodenbedingungen produzieren, ein nicht zu verachtender Nebeneffekt. Und den nutzten sie vor- und hinterher auch ausgiebig.

Ungeachtet der nach wie vor ausgegebenen Unwetterprognosen - hin und wieder schieben sich auch dunkle Wolken am Himmel vorbei - sind zahlreiche Landwirte der Einladung des Saatgutproduzenten Saaten-Union sowie des Dünge- und Pflanzenschutzmittelherstellers BASF zum Feldtag nach Axien gefolgt. Landgutvorsitzender Gerhard Böhme hatte die interessierten Berufskollegen aus der weiteren Umgebung herzlich begrüßt.

In der Gerste begann Walter Reinländer vom Saatgutvertreiber seine Informationstour. Immer dabei auch Ralf-Dieter Eichelbaum vom Chemiekonzern. Als „Doktor des Ackerbaus“ betitelte ihn eine Teilnehmerin des Feldtages. Gesunderhaltung der Pflanzen und Krankheitsbekämpfung sind denn auch nach Eichelbaums Worten die Kerngebiete seiner Empfehlungen. „Wir sind ein forschendes Unternehmen und suchen nach immer neuen, umweltverträglicheren Mitteln“, antwortete er auf eine Frage der MZ, inwieweit auf die zunehmende Sorge um die Chemiebelastung von Boden und Pflanzen reagiert werde. Und so verwiesen Reinländer und Eichelbaum im Zusammenklang bei jeder Sortenvorstellung auch auf die möglichen oder nötigen Düngemittel- oder Pestizidgaben, damit die Bestände dann so aussehen, wie sie aussehen. Dass die Saaten-Union, deren Hauptsitz in Hannover liegt, natürlich nur einer der Anbieter von „Nachwuchs“ für die Felder ist, wies Reinländer hin. „Das hier sind Demonstrationsfelder“, erläuterte er. Im Gegensatz zu den Sortenversuchsfeldern, wie sie zum Beispiel in Gadegast durch die Landesanstalt betrieben werden.

Die Landwirte nahmen die Informationen auf. Doch die beiden Fachberater der Unternehmen wissen auch, dass ihre Kunden in der Regel erst einmal ein kleines Feld mit einer für sie interessanten Frucht bestellen, um zu sehen, wie sie sich unter den konkreten Standortbedingungen entwickelt. Erst dann entscheiden sie sich, ob sie die neue Sorte probieren wollen.