Erstmals eine «Miss Sydow»
SEYDA/MZ. - Zugegeben, der Ausgang war knapp, denn alle fünf Miss-Anwärterinnen starteten souverän und ziemlich locker in diesen Spaßwettkampf im gut gefüllten Seydaer "Schützenhaus". Die Jury bildeten Matthias Wegener, erster "Mister Sydow", sein Nachfolger Marcel Grießig sowie Gisa Letz. Es war eine niveauvolle und abwechslungsreiche Miss-Wahl, welche die Seydaer auf die Beine gestellt hatten. Das Publikum genoss diesen Wahlkampf sichtlich.
Die Vorarbeit lief allerdings ziemlich chaotisch ab. "Mister Sydow" Marcel Grießig hatte sich im Vorfeld beinahe die Hacken nach Bewerberinnen abgerannt. Vier konnte er überzeugen. Dann, wenige Stunden vor der Wahl, eine Absage. Da waren es nur noch drei. Dann klingelte plötzlich im "Schützenhaus" das Telefon, zwei Bewerberinnen meldeten noch sehr kurzfristig ihre Teilnahme an. Mit Unterstützung von DJ Raik Buchter aus Trebitz wurden die fünf jungen Frauen vorgestellt. Mit passenden Titeln und eingeblendeten akustischen "Paukenschlägen" oblag ihm und seiner Disko "Schall und Rauch" die musikalische Umrahmung des Abends. Er löste dies gut, schließlich ist Seyda für ihn kein unbekanntes Terrain. Fünf Aufgaben hatten die Kandidatinnen zu bewältigen. Bei der Ersten waren in zwei Minuten möglichst viele Kleidungsstücke einzusammeln. Dafür gab es jeweils einen Punkt, egal ob Socke oder Jacke. Allerdings, den Superpreis von fünf Punkten für ein Teil Unterwäsche, den schaffte keine der Miss-Bewerberinnen. Zweite Aufgabe: die Women-Playback-Show. Zu bekannten Hits mussten die Damen einen möglichst gekonnten Auftritt hinlegen und Arme, Beine sowie Hüften schwingen und so tun, als ob sie die Interpreten wären. Singen mussten sie da noch nicht. Das änderte sich aber schlagartig mit der Karaoke-Schau. Da war der per Video eingeblendete Text mitzusingen. Auf Geschick und Schnelligkeit kam es beim "Apfellauf" an. Die Frucht musste auf dem Kopf balanciert werden, durfte möglichst nicht vom "Stamm" fallen und ein Tablett war obendrein noch zu jonglieren. Sehr viel Einfühlungsvermögen verlangte schließlich die letzte Aufgabe. Die Damen sollten den schwulen Römerkaiser Marcus Antonius wieder auf den rechten Weg, sprich hin zum weiblichen Geschlecht, führen. Hochroten Kopfes saß der Herrscher auf seinem Stuhl, als sich eine nach der anderen Miss-Anwärterinnen auf seinen Schoß setzte, ihn tätschelte und ihm Liebesworte ins Ohr flüsterte. Darsteller Fred Schob konnte sich selber vor Lachen kaum halten. Schließlich gab er auf, das weibliche Geschlecht hat doch seine ganz eigenen Reize, gab er lachend und "bekehrt" zu.
Dann das große Finale. "Mister Sydow" streifte Carolin Thiele die Schärpe über und erklärte sie nach ausgiebiger Jury-Beratung hinter verschlossenen Türen zur ersten "Miss Sydow". Dafür gab es ein Küsschen von Marcel Grießig als Belohnung bevor jetzt die harte, aber abwechslungsreiche Amtszeit für beide Hoheiten beginnt. Im Doppelpack wird nun für Seyda geworben. Carolin I. nahm es gelassen. Sie ist 18 Jahre jung, ausgebildete Kinderpflegerin. "Ich bin richtig happy. Miss Sydow, das ist doch ein ganz geiler Titel", freute sie sich. "Bloß gut, dass ich auf Mutter und Vater gehört habe." Die hatten sie förmlich überredet, am Wettbewerb teilzunehmen. Drei Mal habe sie ab- und dann schließlich und endgültig doch zugesagt.