Abschied von der Grundschule Erste Stufe auf Lebensleiter für Viertklässler in Elster
Die Viertklässler der Grundschule „Elbkinderland“ Elster werden feierlich verabschiedet. Was der Klassenelternrat für Überraschungen mitgebracht hat.

Elster - „Mathematik macht mir Spaß“, sagt Anne Krais, die in diesem Fach die absolute Nummer eins der Grundschule „Elbkinderland“ Elster ist. Das zehnjährige Mädchen hat die Bildungseinrichtung beim Landeswettbewerb der Mathe-Asse vertreten - und ist mächtig stolz darauf. Für Anne Krais und 26 weitere Kinder sind am gestrigen Mittwoch vier Jahre Grundschulzeit zu Ende gegangen.
„Ich bin nur ein bisschen traurig“, betont sie, die Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt Gymnasium Jessen überwiegt. Die Ferien hat die Viertklässlerin durchgeplant. Es stehen Reitstunden und Besuche im Jugendclub auf dem Plan.
Maximilian Schutzsch gehört bei der feierlichen Verabschiedung nach der Zeugnisausgabe ebenfalls zu den mehrfach ausgezeichneten Schülern. Der Zehnjährige ist die Sportskanone an der Grundschule und hat fast alle bestehenden Rekorde geknackt. „Dazu habe ich mich erst im Laufe der Schulzeit entwickelt. Zunächst mit joggen“, so der Junge, der für die D-Jugend-Fußballer aus Piesteritz im linken Mittelfeld spielt und Superstar Messi als sein Vorbild bezeichnet.

Maximilian Schutzsch erzählt, dass die Verabschiedung im Atrium ihn emotional berührt hat und die Zeit in Elster schön gewesen sei. Jetzt freut er sich auf den nächsten spannenden Lebensabschnitt, das Gymnasium Jessen und die beginnenden Ferien. Neben einer Harzreise ist noch die Teilnahme am Fußball-Camp von Borussia Dortmund geplant.
Super Zusammenarbeit
Nicole Knape, Astrid Wuschek und Ines Döge vom Elternrat der vierten Klasse haben neben vielen Geschenken noch zwei Überraschungen mitgebracht. Da die Schule bei der Neugestaltung des Pausenhofs stets auf der Suche nach neuen Ideen ist, entscheiden sich die Eltern für einen Apfelbaum sowie eine Sitzbank aus Eichenholz. Diese hat Manuel Böhme aus Mühlanger hergestellt und mit der passenden Gravur - Abschlussklasse 2021 - versehen.

„Er war von unserer Idee sofort begeistert. Die Zusammenarbeit hat super funktioniert“, erklärt Nicole Knape und schlägt gleich den Bogen Richtung Obstbaum. Der Apfel sei gesund und biete die Möglichkeit des Teilens. Selbst bei drei Früchten bekommen viele Kinder ein kleines Stück ab. Bei einer Kirsche zum Beispiel wird es schwieriger. Die verschwindet nur in einem Mund. Mit den beiden Überraschungen sollen die Kinder der Schule lange in Erinnerung bleiben, ergänzen Astrid Wuschek und Ines Döge.
Ranzen werden schwerer
Direktorin Yvonne Höhne bedankt sich in ihrer Rede für das Durchhaltevermögen von Eltern und Lehrern in den durch Corona geprägten letzten zwei Schuljahren und erklärt den Kindern, dass sie mit Beendigung ihrer Grundschulzeit eine Stufe auf der Lebensleiter geschafft haben. Mit der zweiten (je zehn Jahre) sind Gymnasium oder Berufsausbildung bereits Geschichte.
Yvonne Höhne betont, dass Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Belastbarkeit oder Teamfähigkeit noch mehr gefragt sind. Der Ranzen wird schwerer, der Stundenplan umfangreicher. „Versucht“, sagt sie, „bestehende Freundschaften zu erhalten.“ Sie finde es toll, wenn ehemalige Schüler sie kontaktieren und ein spontanes Treffen vorschlagen. Zur Tradition der Bildungseinrichtung gehört es, dass sich alle Schüler zum Abschied in das Goldene Buch der Schule eintragen.

Trotz viel Lob und Dank spart die Chefin nicht mit Kritik. Vor allem bei den zweiten Klassen sei die Beteiligung an der Altpapieraktion mit zwei beziehungsweise drei Schülern sehr niedrig ausgefallen. Mehr Engagement haben die älteren Kinder gezeigt. Elia Kühn (3. Klasse, 507 kg) und Emily Knape (4., 1.118 kg) sind in ihren Jahrgängen die Nummer eins. „Ich erwarte“, so Höhne, „künftig mehr Einsatz. Sonst können wir die Altpapiercontainer abbestellen.“
Die letzte Überraschung hat sich das Lehrerkollegium ausgedacht. Zur Baumpflanzaktion marschieren die künftigen Gymnasiasten und Sekundarschüler durch ein Meer von Seifenblasen. Immer mittendrin ist Klassenlehrerin Birgit Göde, der mehr als einmal die Tränen in den Augen stehen. Die Frauen des Elternrats haben sich ebenfalls Zellstoff-Taschentücher mitgebracht. (mz)