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Duo Thomasius im Gemeinschaftshaus Duo Thomasius im Gemeinschaftshaus: Klingende Weihnacht in Prettin

Von H.-Dieter Kunze 11.12.2013, 21:54
Marion und Wolfgang präsentierten „Weihnachten wie’s früher war“.
Marion und Wolfgang präsentierten „Weihnachten wie’s früher war“. Kunze Lizenz

Prettin/MZ - Stars sind in Prettin gern gesehene. Das Publikum hofft stets auf hochkarätige Programme. Die Wahl für die 2013er Weihnachtsfeier fiel auf das Duo Thomasius, ein Ehepaar aus Berlin, das sich mit Leib und Seele der Volksmusik verschrieben hat. Mehr als 300 Auftritte in verschiedenen Fernsehsendungen hatte es schon, auch in der Region kennt es sich aus, war zu Gast in Wittenberg, Coswig und anderen Orten an der Elbe. In Prettin allerdings gastierte das Duo zum ersten Mal.

Marion und Wolfgang Thomasius verstehen ihr Handwerk, seit Jahrzehnten sind sie nicht nur miteinander, sondern auch mit der Musik verheiratet. Marion sammelte ihre ersten Show-Erfahrungen im Kindergartenalter und später auf diversen Bühnen. Wolfgang ist „von Beruf“ Schlagzeuger, spielte in verschiedenen renommierten Bands, unter anderem in der Gruppe „Transit“ von der Ostseeküste.

Wohltuende Erinnerungen

„Weihnachten wie’s früher war“, so der Titel ihres Programms. Wie war’s denn da? Die Antwort gaben sie selbst: Stiller, die Leute hatten viel Zeit, es war alles voller Heimlichkeit, viel kälter war es und die Oma erzählte Geschichten. Und heute? Marion Thomasius bedauerte den „Alten“. Der hat vom Schleppen schwerer Geschenke Probleme mit Rücken und Bandscheiben. Weil die Wünsche immer ausgefallener, ausufernder werden. Muss es denn eine Tiefkühltruhe oder ein Solarium sein? Oder für den Sohn oder Enkel ein Moped, wenn nicht gar ein Auto?

Die Thomasius’ konterten mit schönen, einfühlsamen und gängigen Weihnachtsliedern. Wer wollte, konnte mitsingen. So rieselte leise der Schnee im Gemeinschaftshaus, das Räuchermännchen paffte einen und die Engel waren dabei. Glockenklang aus der Ferne, der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten und den Rentieren unterwegs. Hinlänglich bekannte und oft besungene Klischees eben, die zum Fest und der Vorweihnachtszeit einfach dazu gehören. Trotzdem, gekonnt vom Duo rübergebracht, der Beifall des Publikums bewies es. Das kam beim Schneewalzer außerdem so richtig ins Schunkeln.

Die Jüngsten zum Auftakt

Doch auch das Vorprogramm konnte sich hören und sehen lassen. Den Auftakt machten die Jüngsten von der Prettiner Kinderbetreuungseinrichtung „Haus der kleinen Knirpse“. Eifrig hatten sie mit ihren Erzieherinnen geprobt, um die kleinen Schneeflocken tanzen zu lassen und viel Wirbel um „So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit“ zu machen. Nachwuchs für „den Alten“ war dabei, der rote Mantel und die Zipfelmütze werden ihm jedoch zum „Dienstantritt“ in ein paar Jahren mit Sicherheit zu eng geworden sein. Anders dagegen die Weihnachtswichtel, sie bleiben - jedenfalls in den Erzählungen - so klein, aber sind äußerst pfiffig. Sie waren mit Klebstoff, einer überdimensionalen Schere und anderen Utensilien „bewaffnet“ und demonstrierten, was man in der Vorweihnachtszeit so alles basteln kann.

Piraten entern die Bühne

Nach ihrem Auftritt tauchten plötzlich Piraten auf der Bühne auf. Mit Flagge und die Messer schwingend wirbelten sie über die Bühne. Allerdings stürmten sie nicht von der Küste über die Elbe kommend die Feier, sondern sie sind in einer nahe gelegenen Ortschaft zu Hause - die „Lebiener Tanzmäuse“. Yvette und Astrid Neubauer betreuen diese Truppe mit viel Esprit und Ideenreichtum. Beim Zwergentanz waren es nicht nur sieben, sondern eine ganze Schar von kleinen Leuten. Dass sie dabei mit einem Song vom Komiker Otto Waalkes ziemlich auf die Schippe genommen wurden, störte sie nicht im Geringsten. Sie steckten es kichernd und hüpfend weg.

Voll konzentriert waren Jemilee Redlich und Vanessa Stamm am Keyboard und Hendrik Nowarra mit seiner Gitarre. Gemeinsam mit ihrer Betreuerin Eva-Marie Glüer von der Evangelischen Singschule spielten sie weihnachtliche Weisen. Alle drei Kinder sind aus Prettin und erwarben sich ihr musikalisches Grundwissen an der Jessener Musikschule oder der Singschule in Prettin.

Ein gelungener Nachmittag. Dazu zählte auch die gute Bewirtung mit Selbstgebackenem. Außerdem konnte sich jeder Gast einen schönen Weihnachtsstern zum Andenken mitnehmen. 234 Stück davon hatten die Origami-Expertinnen Ramona Krüger und Marion Meißner in mühevoller und geschickter Handarbeit gefaltet. Sie agieren unter dem Dach der Caritas. In ihrer Begrüßungsrede bedauerte Bürgermeisterin Helga Welz sehr, dass der Wohltätigkeitsverband im nächsten Jahr die Elbestadt verlassen wird. Ihren Dank sprach sie auch Franka Fröhn aus, die bei der Stadtverwaltung in der Seniorenbetreuung tätig ist und die Weihnachtsfeier mit vorbereitet hatte.

So sind Zwerge. Komiker Otto Waalkes, zu dessen Lied die Lebiener Tanzmäuse auftraten, muss es wissen.
So sind Zwerge. Komiker Otto Waalkes, zu dessen Lied die Lebiener Tanzmäuse auftraten, muss es wissen.
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Bastelunterricht mit den Wichteln aus dem Knirpsenhaus
Bastelunterricht mit den Wichteln aus dem Knirpsenhaus
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