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Dresdener Straße in Elster Dresdener Straße in Elster: Ausnahme für Gehwegbau?

Von Detlef Mayer 02.09.2004, 16:14

Elster/MZ. - Als ein Erbe vorausgegangener Generationen, das man nicht leichtfertig opfern dürfe, bezeichnete Dieter Quinque am Mittwochabend im "Anker" die hundertjährige Lindenreihe in der Dresdener Straße (B 187, Südseite) von Elster.

Den Gehweg, der dort 2007 entstehen soll und die Bäume das Leben kosten könnte, nannte der Mitinitiator der Initiative für den Erhalt der Linden-Allee eine Geldverschwendung, weil diesen Weg niemand brauche. Im Weiteren sprach er von Gleichgültigkeit gegenüber den Linden und von Unwissenheit, was die Bedeutung / das Leben von Bäumen angehe.

Etlichen der über 20 Anwesenden, diesmal waren die Räte und Bürgermeister Peter Müller hinzugeladen worden, sprach er damit aus der Seele. Andere fühlten sich durch diese und einige andere impulsive Äußerungen persönlich angegriffen. Das führte dazu, dass Karsten Hoffmann und Hans-Dieter Bullan die Versammlung mittendrin unter Protest verließen. Auch Peter Müller war schon aufgesprungen, blieb dann aber doch bis zur Auflösung der Runde.

Die Zusammenkunft, die nur in einzelnen Phasen konstruktiv verlief, blieb ohne handfestes Ergebnis. Wenn überhaupt, so lässt sich als Fazit oder Linie für das weitere Vorgehen festhalten, was Armin Nink vorschlug und die Unterstützung vom stellvertretenden Bürgermeister Werner Knochmuß fand: Die Kommune und die Bürger sollten ihre Kräfte bündeln, nach Wittenberg zum Straßenbauamt ziehen und um eine Ausnahmegenehmigung für die Dresdener Straße kämpfen. Ähnlich hatte sich auch Gerhard Delater geäußert: "Die Verwaltung müsste mal massiv intervenieren in Wittenberg, um eine Ausnahmeregelung zu erreichen."

Die könnte, das war herauszuhören, so aussehen, dass der Gehweg am besten gar nicht kommt oder wenn schon, dann schmaler gebaut werden darf und / oder mit geringerer Verdichtung des Untergrundes und / oder mit einem anderen Deckmaterial als Betonsteinpflaster (eventuell Steinmehl). Das alles, um die Bäume zu schonen ("Das ist eine Frage des Wollens!"). Armin Nink war es auch, der aufmerksam machte, dass die angekündigte Ersatzpflanzung von Linden auf der Nordseite der B 187 nicht viel bringen werde. Dort bleibe neuen Linden einfach zu wenig Platz im Boden (zwischen Straße, Gehweg und Regenwasserkanal) um sich zu einer ordentlichen Größe entwickeln zu können. Darin pflichtete ihm Förster Klaus Eichelbaum bei.