1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Dreidimensional oder auch filigran

Dreidimensional oder auch filigran

Von Andreas Richter 11.04.2006, 16:07

Annaburg/MZ. - Die Idee dazu kam der Chefin besagter Malschule, Christine Leuschner. "Unsere Lehrlinge sind unser Kapital für die künftige Entwicklung unseres Unternehmens. Und sie können eine Menge, auch wenn sie wie Franziska und Christiane noch am Beginn ihrer Ausbildung stehen. Nur wissen immer nicht alle, was in ihnen steckt. Selbst unsere Mitarbeiter ahnen das nicht immer."

Daher kam Christine Leuschner die Idee, das kreative Potential der künftigen Industriekeramikerinnen mit einer Ausstellung in den Vordergrund zu rücken. Für Franziska Trotzer keine ganz so neue Erfahrung, denn sie hatte bereits eine Schau ihrer Arbeiten präsentiert. Christiane Egerer und Marie Beyer war hingegen anzumerken, dass für sie das Gefühl, im Fokus des öffentlichen Interesses zu stehen, ein ungewohntes Terrain ist. Daher überließen die Damen auch dankbar Christine Leuschner den Part, die Intention der Schau zu erläutern.

Unschwer war zu erkennen, welche Stilrichtungen die jungen Damen bevorzugen. Marie Beyer ist eindeutig eine Spezialistin sehr filigraner Muster und Formen. Christiane Egerer hingegen liebt es offensichtlich, kreative Gedanken in dreidimensionale Ansichten umzusetzen. Bei Franziska Trotzer liegt der Schwerpunkt in der Malerei, vorzugsweise dem Festhalten landschaftlicher Ansichten.

Zu den ersten, die am Dienstagnachmittag einen Blick in die Ausstellung warfen, gehörten die "Jessener Dienstagsmalerinnen". Die malende Damenrunde ist nicht ganz unbekannt, so stellten sie sich im vergangenen Jahr mit einer Ausstellung zum Schul- und Heimatfest der Elsterstadt vor. Am Dienstag waren sie zu einem Kurs in der Malschule und wohnten so "ganz nebenbei" der dortigen Ausstellungseröffnung bei.

Klar, dass die "Profis" gern der Einladung folgten, mit fachkritischen Augen die Werke der jungen Damen zu betrachten und zu diskutieren. Dass die "Dienstagsmalerinnen" nicht die Einzigen bleiben, die sich dafür die Zeit nehmen, wünscht sich Christine Leuschner in erster Linie. "Das wäre der beste Dank an unsere Lehrlinge für ihre Bemühungen. Und wer möchte, kann sich ja gleich noch über unsere Malschule informieren. Denn wir haben für Interessierte etliche Möglichkeiten, die Freizeit einmal anders zu gestalten."