Dorffest Kleinkorga Dorffest Kleinkorga: Koffer wird später gepackt

Kleinkorga/MZ - Zwei Tage lang feierten die Kleinkorgaer ihr Dorffest. Weil ehemalige Einwohner wissen, wie gemütlich die gemeinsamen Feste sind, erwarteten viele Familien am Wochenende lieben Besuch.
Am Samstagnachmittag füllt sich das große Zelt neben der Kegelbahn relativ schnell. Kein Wunder: Etwa ein Dutzend Frauen haben fleißig gebacken, und so lockt ein reich gedecktes Kuchenbuffet zur Kaffeetafel. Martina Lehmann, die mithilft, die Leckereien zu servieren, erzählt: „Diesmal sind nicht nur viele Einwohner hier. Wir haben auch zahlreiche Gäste – unter anderem aus Teltow und dem bayrischen Hainsfahrt. Wer weggezogen ist und es irgendwie möglich machen kann, der kommt zum Dorffest.“
Fest ist erstmal wichtiger
Marianne Drißler will die Gemeinsamkeit genießen, bevor sie auf Reisen geht: „Heute Nacht starte ich in den Urlaub. Der Koffer ist noch nicht gepackt, das mache ich später. Jetzt ist erst einmal unser Dorffest wichtig“, bekundet sie. Die freundliche Seniorin hat die verantwortungsvolle Rolle einer Glücksfee übertragen bekommen und hält allen Kleinkorgaern und Gästen einen Korb voller kleiner Röllchen unter die Nase: „73 Einwohner sind wir, 80 Lose haben wir – und jedes gewinnt“, verspricht sie. Das stimmt tatsächlich, wie sich wenig später herausstellt. Der „Verein zur Förderung des Sports und der Kultur Kleinkorga“ e.V. hat die tolle Verlosung organisiert. Auch Eric Elstermann und seine Freundin Jenny Tomczak aus Dixförda greifen zu – und warten gespannt auf ihre Preise. Die jungen Leute stehen kurz vor der Abgabe ihrer Master-Arbeit und wollen wieder zurück in die heimatliche Region. Er als Agraringenieur, Jenny hat Pädagogik studiert. Die Eltern sind über diesen Entschluss mehr als glücklich. Auch als Vereinsvorsitzende weiß Erics Mutter Cornelia Elstermann nur zu gut, wie wichtig engagierter Nachwuchs ist.
Nach dem Kaffeetrinken beteiligen sich alle – sowohl die Älteren als auch die Jüngeren – am Strohballen-Rollen: Die einen, indem sie versuchen, den mannshohen Koloss mit Leibeskräften den Berg hinaufzuschieben. Die anderen, indem sie kräftig „anfeuern“ und nicht mit klugen Ratschlägen geizen. Das produziert Schweißperlen und Lachsalven gleichermaßen. Ähnlich geht es auch beim Kegeln und Stiefelweitwurf zu. Kurzum: Die gut vorbereiteten geselligen Dorffest-Stunden werden für alle, die daran teilnehmen, zum Hauptgewinn in der „Sparte“ Geselligkeit.
Das Abendprogramm verheißt Bewegung nach Diskorhythmen mit Bauchtanz-Darbietungen. Außerdem erfreut die Kleinkorgaer Gruppe „Just for fun“ mit Choreographien im Line- und Square-Dance. Das Ensemble gibt es jetzt schon seit zwölf Jahren.
Schlager zum Frühschoppen
Weil Kleinkorgaer Dorffest-Nächte bekanntlich länger dauern, beginnt der Frühschoppen am Sonntag erst um 11 Uhr. Schlagersängerin Natalie Lament aus Wittenberg, sie war schon öfter in der Region, sorgt mit flotten Songs aus ihrem Repertoire für gute Unterhaltung.