Dorffest in Gadegast Dorffest in Gadegast: Ein unliebsamer Gast mit Flitzer-Panne
Gadegast/MZ. - Das nasskalte Wetter passte allerdings so gar nicht zum orientalischen Flair, das angesichts der bunt kostümierten Mitwirkenden des Programms auf dem Festplatz aufkam. Davon ließ man sich jedoch nicht beeindrucken, viel zu viel Mühe hatte sich der Heimat- und Sportverein Gadegast im Vorfeld gemacht, als dass die Darbietung unter freiem Himmel hätte platzen dürfen. Außerdem wären die Dorfbewohner dann um einen Höhepunkt in der Dorffestchronik ärmer gewesen. Eröffnet wurde das Fest traditionell von Bürgermeister Egon Clemens und dem Singekreis des Ortes. Nach dem obligatorischen Kaffeekränzchen war es aber vorbei mit der Beschaulichkeit.
Die Meldung, auf der schlechten Straße zwischen Seyda und Gadegast sei ein Unfall passiert, machte die Runde. Und tatsächlich hatte ein reicher Ölscheich aus dem Orient seinen tollen Flitzer auf einer Reise demoliert. Da blieb ihm natürlich nichts anderes übrig, als in Gadegast einzukehren, bis die Fahrt fortgesetzt werden konnte.
Der Scheich, gespielt von Axel Rietdorf, ließ sich nach fürstlicher Manier von den Dorfbewohnern bewirten und wandelte sich so schnell zu einem recht unliebsamen Gast. Zu seiner Belustigung hatten die Mädels des Ortes Tänze einstudiert. "Habt ihr nichts Reiferes für meinen Harem?", ließ die Hoheit daraufhin vernehmen.
Das war das Zeichen für den Sklaventreiber, alias Holger Bär, aus dessen Feder übrigens auch alle Texte des Stückes stammten. Nacheinander wurden die Frauen vorgeführt bis der Herr endlich die Richtige gefunden hatte. Der wählerische Scheich, verächtlich "Kloßkopp" oder "Kugelfisch" genannt, zeigte sich sogar von den UN-Waffenkontrolleuren unbeeindruckt. Dafür hatten es ihm die "Damen" des über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Männerballetts um so mehr angetan. Kurzerhand wurde es engagiert, um dem Scheich und seinem Harem das Tanzen beizubringen. Nur gut, dass ein Monteur meldete, das Fahrzeug des Scheichs sei wieder in Ordnung gebracht, so konnten die Dorfbewohner letztlich doch noch in Ruhe Dorffest feiern.
Mit einer Bastelstraße für die Jüngsten, sportlichen Aktivitäten und einem Tanzabend mit weiteren Showeinlagen ließ man den ersten Festtag ausklingen, bevor der Frühschoppen und die Ehrung der besten Schützen und Kegler das Fest am Sonntag besiegelten.