Diest-Hof in Seyda Diest-Hof in Seyda: Tag voller Lebensfreude
Seyda/MZ - Es wird gelingen – das 130. Sommerfest am Samstag auf dem Diest-Hof in Seyda. Denn die Mitarbeiter, Bewohner sowie zahlreiche Helfer und Sponsoren geben dafür ihr Bestes. Es soll ein Fest der Superlative werden, mit einem Großaufgebot und einer bunten Vielfalt von Programmpunkten, die an diesem Tag ab 14 Uhr stattfinden werden.
Diakon Andreas Gebhardt, Geschäftsführer der Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, informiert im Gespräch mit der MZ über die Aktivitäten.
Der Tag soll auch eine Entschädigung für das im vergangenen Jahr ausgefallene Fest sein. Nur in kleinem Rahmen wurde es Ende Juli nachgeholt, für die Bewohner, Mitarbeiter und Freunde der Einrichtung. Zum traditionellen Zeitpunkt, eine Woche vor dem Seydaer Schul- und Heimatfest, war die Lage durch das Hochwasser an Elbe und Schwarzer Elster mehr als angespannt. „Als wir im Rundfunk die Nachricht hörten, dass Elster evakuiert werden soll, haben wir uns sofort auf die Aufnahme von betroffenen Menschen eingestellt“, beschreibt Andreas Gebhardt die damalige Situation. Notquartiere für Mensch und Tier wurden eingerichtet, über das Diakonische Werk Geräte beschafft. Unter anderem Entfeuchter. Einige davon sind bis heute im Einsatz. Die Quartiere mussten nicht bezogen werden, die meisten Elsteraner kamen bei Verwandten und Freunden unter.
Trommelgruppe zur Eröffnung
Nun kann das nächste Sommerfest starten. Es steht diesmal unter dem Motto „Auf der Suche nach…“. Andreas Gebhardt gibt die Antwort: „Das Reich Gottes ist das Ziel. Sowohl für Christen als auch Nichtgläubige.“ Zur Eröffnung des Sommerfestes am Samstag um 14 Uhr hat die Trommelgruppe des Diest-Hofes ihren Auftritt. Anschließend wird gemeinsam mit den Gästen ein Lied gesungen. Die Glocke auf dem Hof wird ertönen, es folgt eine von Seydaer Grundschülern gestaltete Andacht. Es ist die für das Vorjahr geprobte. „Wir wollen den Kindern diese Gelegenheit geben, sie haben sich sehr viel Mühe gegeben“, sagt Gebhardt.
Es folgt eine Aufführung der Theatergruppe „AugustinusDiestler“, Menschen, die in den Einrichtungen Augustinuswerk und Diest-Hof betreut werden. „Hans im Glück“ wollen sie in Szene setzen. Weiter geht es mit „Quaisers Puppenkoffer“, die Spieler bringen „Räuber Schwarzbart“ mit. Aus Leipzig kommen Laienkünstler. Sie zeigen, wie man aus Kaffeetüten schicke Mode schneidern kann. Ab 15 Uhr spielen die Bergwitzsee-Musikanten auf.
An Abwechslung wird es beim 130. Sommerfest nicht mangeln. Händler und Kunsthandwerker, die teilweise seit Jahren dabei sind, präsentieren ihre Produkte. Bei der Vorbereitung und Organisation des Sommerfestes helfen viele Freiwillige aus der Region oder unterstützen es mit Sachleistungen. So baut seit Jahren schon der Dachdeckerbetrieb Schwarzer aus Morxdorf die Bühne auf dem Hof auf. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Seyda brutzeln immer Deftiges auf dem Grill.
Auch die Mitarbeiter der diakonischen Einrichtung geben ihr Bestes. Schließlich sollen sich die Gäste wohl fühlen und einen schönen Tag genießen können. Für Sylke Iversen ist dieses Fest ein ganz besonderes. Sie ist stellvertretende Leiterin der Tagesförderung und seit 20 Jahren auf dem Diest-Hof beschäftigt. Der gelernten Erzieherin gefällt ihr Beruf ausgesprochen gut. Sie könne sich nichts Anderes und Schöneres vorstellen, als auf dem Diest-Hof zu arbeiten, behinderten Menschen zu helfen und sie entsprechend ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten anzuleiten. „Die Freiheit, die meinen Mitarbeitern und mir dabei gewährt wird, ist das Schönste an diesem Beruf“, meint sie anerkennend.
Neue Herausforderungen
Nach dem Sommerfest heißt es für Sylke Iversen keinesfalls durchatmen und kürzer treten. Im Gegenteil, die nächsten Herausforderungen warten. Eine Gruppe von Diest-Hof-Bewohnern wird bunt kostümiert am Festzug des 125. Seydaer Schul- und Heimatfests teilnehmen. „Das Motto wird aber nicht verraten. Wir arbeiten ja noch an der Ausstattung“, erklärt sie. Die gleiche Gruppe wird sie auch beim Festauszug des Jessener Schul- und Heimatfestes anführen. „Das Leben auf dem Diest-Hof ist bunt und fröhlich. Das wollen wir so rüberbringen.“
Andreas Gebhardt lobt ihr Engagement und das aller Mitarbeiter der Einrichtung. Seit dem 1. März 2011 ist er als Geschäftsführer tätig. „Ich habe diesen Schritt keinen Tag bereut. Der Diest-Hof, das ist etwas ganz Besonderes.“