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Diest-Hof in Seyda Diest-Hof in Seyda: Adventsmarkt feiert Schnapszahl-Jubiläum

Von Detlef Mayer 02.12.2015, 19:47
Vorbereitungen für den mittlerweile elften Adventsmarkt auf dem Diest-Hof in Seyda: Hausmeister Uwe Finzelberger (Mitte), Praktikant Thomas Loh (links) und Diest-Hof-Bewohner Christian dekorieren die Stände mit Tannenzweigen.
Vorbereitungen für den mittlerweile elften Adventsmarkt auf dem Diest-Hof in Seyda: Hausmeister Uwe Finzelberger (Mitte), Praktikant Thomas Loh (links) und Diest-Hof-Bewohner Christian dekorieren die Stände mit Tannenzweigen. D. Mayer Lizenz

Seyda - Bereits zum elften Mal findet auf dem Diest-Hof in Seyda ein bunter, klingender Adventsmarkt statt. Er beginnt am Freitag, 4. Dezember, um 16.45 Uhr. Die etwas merkwürdige Anfangszeit ergibt sich, wie Andreas Gebhardt, Geschäftsführer der Einrichtung für Menschen mit geistigen Behinderungen, erläutert, aus dem Umstand, dass die in der Werkstatt des Augustinuswerkes in Jessen beschäftigten Diest-Hof-Bewohner erst zu diesem Zeitpunkt von ihrer Arbeit zurückgekehrt sind und an der Veranstaltung teilnehmen können. Dass es sich beim jüngsten bereits um den elften Adventsmarkt handelt und damit nach zehn Jahren ein Schnapszahl-Jubiläum ansteht, ergab sich übrigens erst am Mittwochvormittag beim Durchzählen. Der erste Seydaer Adventsmarkt wurde 2005 ausgerichtet.

Den Auftakt gestaltet auch diesmal die Bläsergruppe um den Schweinitzer Pfarrer Dietrich Schekatz. Anschließend stimmt der Gemischte Chor aus Elster Weihnachtslieder an. Nicht fehlen darf natürlich ein Krippenspiel, dargeboten von der Theatergruppe der „AugustinusDiestler“.

Ebenso erwähnt er, dass an der Südwand des Hauses „Waldblick“ das Fachwerk saniert, die Ausmauerungen teilweise erneuert und die von außen sichtbaren Dachbalken frisch aufgearbeitet wurden. Der Holzbaubetrieb von Kai Vater aus Reinsdorf hat das fristgerecht vor dem Adventsmarkt erledigen können. Diese Zielmarke galt genauso für die Zimmerei von Stefan Leder aus Plossig. Ihr war kurzfristig noch die Instandsetzung der Terrasse am Haus „Waldblick“ übertragen worden.

Zu den in jüngerer Zeit erledigten Bauvorhaben auf dem Diest-Hof zählt Andreas Gebhardt auch die Sanierung eines Bades im Wohnhaus „Alte Gärtnerei“ durch die Firma Schlüter aus Morxdorf sowie als größere Maßnahme das Befestigen des Zufahrtsweges vom so genannten Roten Haus, Glücksburger Straße 5, bis annähernd zum „Heidehaus“. Das Unternehmen Richter aus Schweinitz hat besagte Trasse mit schon mehrfach auf dem Gelände verwendeten roten Betonsteinen gepflastert und anliegende Gebäude an den Weg angebunden.

Sehnsüchtig warten der Diest-Hof und sein Geschäftsführer auf die für 2016 avisierten EU-Fördermittel aus dem Leader-Programm. Mit ihnen soll vor allem ein Anbau ans „Heidehaus“ realisiert werden, der die Verbindung zum benachbarten Wirtschaftsgebäude herstellt. Der Zwischenbau wird einen Fahrstuhl und drei neue Räume für die Tagesförderung (bis unters Dach auf jeder Etage einen) beherbergen. Außerdem kann von hier aus später der Dachraum des Wirtschaftstraktes erschlossen werden. Insgesamt ist geplant, dass Leader-Mittel bis 2020 über fünf Jahre in fünf separate Projekte fließen. Abschließend will man das jetzige Grüne Haus zu einem großen Saal umgestalten.

Parallel dazu und im Anschluss an das Programm unterbreiten gut 20 verschiedene Stände, die Diest-Hof-Küche, das Grüne Haus (Tagesförderung) und zahlreiche Mitarbeiter ganz unterschiedliche Angebote. Die Palette reicht von Prettiner Tee-Kreationen und Straußenprodukten des Naundorfer Schlüterhofs über Getöpfertes, Handarbeiten, Imkerprodukte und Erzeugnisse eines Korbmachers bis hin zu Origami, einer Barthschmiede, Büchern und dem Grillstand der Seydaer Feuerwehr. Neu dabei sind die Bäckerei Schröder aus Großtreben, der Blumenladen Böttcher aus Elster sowie der Eine-Welt-Laden aus Jüterbog. Die Diest-Hof-Küche serviert Bockwurst und Glühwein, andere Diest-Höfler steuern Fruchtglühwein und heiße Schokolade bei, im Weinkeller gibt’s Käsesuppe, am Giebel vom Haus „Waldblick“ Kürbissuppe. Außerdem kann man am Lagerfeuer Knüppelkuchen backen. Im Grünen Haus hat der Secondhand-Laden geöffnet, aus Stoff wird Weihnachtsbaumschmuck gebastelt, die Waffelbäckerei ist aktiv, Bratäpfel und Kerzen sind zu haben. Den Außenbereich erhellen Feuerkörbe. „Hoffentlich spielt auch das Wetter mit“, so Andreas Gebhardt. (mz)