Unterstützung für Verein aus Groß Naundorf Das plant der Heimatverein Groß Naundorf mit den 1.000 Euro von Radio SAW
Der Heimatverein Groß Naundorf gewinnt 1.000 Euro dank Radio SAW. Wer dafür gesorgt hat. Was der Verein damit machen will.
Groß Naundorf/MZ. - In tristem Grau erhebt sich hinter dem Sportplatz das zweistöckige Gebäude. Dort, wo einst Kinder in Groß Naundorf die Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen lernten, soll wieder mehr Leben einziehen. Für diese Idee kommt ein plötzlicher Geldgewinn dem hiesigen Heimatverein wie gerufen.
Zweimal 1.000 Euro
Im heutigen Dorfgemeinschaftshaus Groß Naundorf haben Sophie Hefter und Michael Schmidt ihre Gewinnerurkunden im Rahmen der Radio-SAW-Aktion „50.000 Euro für die Zukunft“ erhalten. „Zunächst Glückwunsch an Sophie“, sagt Warren Green. Der Radio-SAW-Moderator gratuliert damit an diesem Montag der Groß Naundorferin zu ihrem persönlichen Gewinn über 1.000 Euro. Michael Schmidt nimmt die Urkunde für den hiesigen Heimatverein entgegen – auch dieser hat 1.000 Euro gewonnen. Er fungiert für die Preisübergabe als Vertreter des Vereinsvorstandes.
Bereits zum vierten Mal veranstaltet der Magdeburger Radiosender diese Aktion. Dabei werden insgesamt 50.000 Euro an je 25 Vereine und deren Anmelder verlost. Die VR-Banken unterstützen den Radiosender dabei als Sponsor. Dieses Jahr hat sich auch Sophie Hefter beworben. „Wiederbelebung des Dorfgemeinschaftshauses“, zitiert der Sender aus der Anmeldung. Dieses Ziel solle mit wenigen Vereinsmitgliedern erreicht werden.
Insgesamt zähle der Heimatverein 21 Mitglieder, berichtet Sophie Hefter. Von diesen sind sechs bei der Preisübergabe dabei. Auch Annaburgs Bürgermeister Stefan Schmidt (Freie Wählergemeinschaft) macht seine Aufwartung. Vonseiten der VR-Bank Fläming-Elsterland nehmen Anna Kiehl und Doreen Jannek teil. Erste ist Kundenberaterin in Jessen, letztere Marketingmitarbeiterin.
Was Sophie Hefter nun mit dem Geld anstellt? „Privat findet sich doch immer was“, ist sie sich sicher. Ihr Auto könnte wohl auch mal neue Reifen vertragen, deutet sie an. „Dann fällt eben Weihnachten etwas größer aus“, hat sie auch die Geschenke für ihr Kind im Blick.
Weil sie selbst jahrelang Mitglied im Verein sei und diesen auch unterstützen möchte, begründet sie ihre Anmeldung im Gespräch mit dem Radiomoderator. „Wir sind ein starkes Team“, macht sie dabei klar. Nun solle der Gewinn für den Verein in zwei Räume der ehemaligen Grundschule investiert werden. „Einer muss noch gemalert werden, der andere bekommt eine Ausstattung als Spielzimmer.“
Das Gebäude gehöre zwar der Stadt Annaburg, aber der Verein bewirtschafte es, legt Michael Schmidt dar. „Wir organisieren als Verein unter anderem Feste wie den offenen Weihnachtskalender oder das Heimatfest“, erläutert er fürs SAW-Mikrofon die Arbeit des Vereins. Auch Aufräumaktionen im Dorf gehörten dazu. „Wir haben Spaß, machen was für andere Leute, beleben schließlich das Dorf“, fasst er zusammen.
Das Dorfgemeinschaftshaus habe nun eine lange Bauphase hinter sich. „Dabei haben wir mit der Stadt zusammengearbeitet“, berichtet der temporäre Vorstandsvertreter. So sei die Küche durch die Stadt gesponsort und der Verein habe gemalert.
„Die Unterstützung der Stadt für den Verein beruht auf Gegenseitigkeit“, pflichtet Stefan Schmidt bei. Laut dem Bürgermeister ist der Verein unheimlich wichtig für den Ort, ordnet er gegenüber Warren Green ein. „Ansonsten wäre in dem Gebäude kein Leben drin“, verdeutlicht er.
Tieferlegung des Daches
Noch bis 1998 ist das 1969 errichtete Gebäude als Schule genutzt worden, wie auf der Website der Stadt Annaburg zu lesen ist. „Kinder des Geburtsjahrgangs 1990 wurden hier noch eingeschult“, erinnert sich dementsprechend Michael Schmidt. Die grundsätzliche Sanierung sei mittlerweile beendet, merkt Stefan Schmidt an. Allerdings bereite das Obergeschoss ein wenig Kopfzerbrechen. „Aus Brandschutzgründen ist es derzeit ungenutzt.“ Es sei toter Raum, verdeutlichen Vereinsmitglieder. Eine schon länger gehegte Idee: Rückbau, Errichtung eines Flachdaches und Installation von Solarmodulen. „Allein, es mangelt an Geld“, sind sich alle einig.
Jetzt sollen die 1.000 Euro quasi als Fortsetzung des Dorfklatsch-Projektes aus dem Jahr 2019 dienen. Laut Sophie Hefter werden Senioren-, Spiele- oder Skatabende die einstige Schule beleben. Dann fehlt wohl nur noch etwas Geld, um das äußere Grau bunteren Farben weichen zu lassen.