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Circus Bernardo in Holzdorf Circus Bernardo in Holzdorf: Heimatverein überrascht mit Spende

Von Frank Grommisch 26.11.2020, 11:20
Ramona und Amando Renz freuen sich sehr über die Spende, die ihnen Petra Lehmann und Norbert Jahn vom Holzdorfer Heimatverein überbringen.
Ramona und Amando Renz freuen sich sehr über die Spende, die ihnen Petra Lehmann und Norbert Jahn vom Holzdorfer Heimatverein überbringen. Grommisch

Holzdorf - Auf besondere Weise wurden am Mittwochnachmittag Ramona und Amando Renz in Holzdorf überrascht. Ihr kleiner Circus Bernardo steht auf dem Festplatz in Holzdorf. Viel länger hat er inzwischen dort Station gemacht, als es die Familie je geahnt hatte. Denn in Holzdorf lud die Familie Ende Oktober noch zu Vorstellungen ein. Danach sollte es weiter nach Herzberg gehen. Doch dann kam der Teillockdown.

Die verordneten Einschränkungen aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen hatten zur Folge, dass auch kein Publikum mehr in das Zirkuszelt durfte. Damit fehlten auch im November die so wichtigen Einnahmen, aber die Ausgaben laufen weiter.

Viele beteiligen sich

Um die Zirkusleute zu unterstützen, hatte der Heimatverein Holzdorf eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Viele Mitglieder beteiligten sich daran, auch Holzdorfer, die dem Verein nicht angehören. „Das hat uns sehr gefreut, dass so viele etwas gegeben haben“, sagt Vorsitzender Norbert Jahn am Mittwochnachmittag.

Da steht er mit seiner Stellvertreterin Petra Lehmann auf dem Festplatz und erzählt anschließend Ramona und Amado Renz kurz vom Heimatverein, der sich um die Pflege des Brauchtums im Ort kümmert, und von der Spendenaktion, um der durch die Pandemie in Not geratenen Zirkusfamilie zu helfen. Immerhin 350 Euro sind zusammengekommen.

Neben dem Sammelergebnis im Ort habe der Vorstand entschieden, die Summe noch aufzurunden, informiert der Vorsitzende. Neben dem Geld hat er außerdem eine Tüte mit Süßigkeiten für die Kinder sowie anderen Spenden aus Haushalten von Mitgliedern dabei. „Wir müssen doch zusammenstehen in dieser Zeit“, sagt Norbert Jahn. „Das hilft uns sehr“, sagt Amando Renz, der wie seine Frau sehr erfreut, dankbar und überwältigt ist von dieser Aktion, von der sie bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts wussten.

Die fünfköpfige Zirkusfamilie ist sehr froh, dass sie den November über in Holzdorf stehen darf und lobt den Kontakt zu den Nachbarn, die sie in den vergangenen Wochen auf verschiedene Weise unterstützt haben, auch mit Futter für die Tiere und verschiedenen anderen Sachspenden. „Das sind nette Nachbarn hier.“ So gut aufgenommen zu werden, dies komme nicht überall vor, fügen Renzes an.

Abschied von Holzdorf

Doch die Tage in Holzdorf sind gezählt. Am Wochenende wird gepackt und dann der Platz gesäubert. Am Montag zieht der kleine Zirkus weiter, zur Schwester von Amando Renz in Freiberg. Dort werden sie wohl die nächsten Wochen verbringen. Ihr Winterquartier in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern sei zu weit entfernt. Der Transport der Wagen dorthin mit den Lkw, die mehrmals fahren müssten und dabei viel Diesel verbrauchen würden, wäre zu teuer.

Deshalb sind sie dankbar für das Angebot aus Freiberg. Eigentlich hatten sie gehofft, dass sie in der Adventszeit noch zu Vorstellungen einladen können. Doch daraus wird nun auch nichts. So werden sie vielleicht erst wieder im Frühjahr Vorstellungen anbieten können. Diese Hoffnung haben sie jetzt. (mz)