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Bundeswehr in Holzdorf Bundeswehr in Holzdorf: Bürokratie hemmt

Von Sven Gückel 21.06.2016, 13:03
Mit einem Handschlag besiegelten Oberstleutnant i.G. Nicolas Bulitz, Oberst Stefan Demps und Oberstleutnant Jürgen Haupenthal (v.l.) die Kommandoübergabe.
Mit einem Handschlag besiegelten Oberstleutnant i.G. Nicolas Bulitz, Oberst Stefan Demps und Oberstleutnant Jürgen Haupenthal (v.l.) die Kommandoübergabe. Sven Gückel

Holzdorf - Unter musikalischer Begleitung des Luftwaffenmusikkorps Erfurt und im Beisein zahlreicher Ehrengäste sowie von Soldaten und zivilen Mitarbeitern der Lufttransportgruppe wechselte Mittwochnachmittag das Kommando von Oberstleutnant Jürgen Haupenthal auf Oberstleutnant i.G. (im Generalstab) Nicolas Bulitz.

Die Übergabe, so Oberst Stefan Demps, Kommodore des Hubschraubergeschwaders 64, sei ein entscheidender Punkt in der Karriere beider Soldaten. Veränderungen wie diese seien in der Bundeswehr Routine, so Demps weiter. Nicht aber der Umgang mit den unterstellten Soldaten und zivilen Mitarbeitern. Ein entscheidender Fakt, angesichts der Aufgaben der Lufttransportgruppe. „Die CH-53 sind seit 15 Jahren in Afghanistan im Einsatz. Unsere Fähigkeiten sind nicht nur dort unverzichtbar und werden gebraucht“, fügte er an. Denn, so Demps weiter, auch im Inland stehen die Dienste der Luftwaffe hoch im Kurs, was nicht zuletzt die Hochwassereinsätze bewiesen.

Unumwunden räumte Demps ein, dass Jürgen Haupenthal als zweiter Kommandeur einer jungen Gruppe in einem jungen Geschwader viele Turbulenzen zu meistern hatte. Und das in einer Zeit, die den Soldaten am Fliegerhorst Holzdorf vieles abverlangte. Dass alle Aufgaben gemeistert wurden, sei letztlich auch der Führung ihres Kommandeurs geschuldet, betonte der Kommodore.

„Sie haben echte Pionierarbeit geleistet, und das nicht nur für diesen Standort“, so Demps weiter. Dabei seien etliche Kameraden weit über die persönliche Belastungsgrenze gegangen. Nachdrücklich verwies Stefan Demps auf die Einführung der CH-53 GA Ende 2013, den Beginn des Lehrbetriebs auf diesem Muster im Oktober jenes Jahres sowie das Schaffen technischer Voraussetzungen für den Flugbetrieb der CH-53. Es fühle sich an, als habe er die letzten drei Jahre im Laufschritt absolviert“, so Haupenthal. Und ergänzte scherzhaft: „Meinen Fliegerarzt hätte das wohl gefreut.“

Vieles galt es zu leisten, manches sei an der Bürokratie innerhalb der Bundeswehr gescheitert, bedauerte der 49-Jährige. Zugleich betonte er, ein gutes Gefühl bei seinem Nachfolger Nicolas Bulitz zu haben. „Bei ihm ist die Lufttransportgruppe in guten Händen.“ Dass es ihm dennoch nicht leicht falle, dass Kommando abzugeben, war an Haupenthals Stimmlage zu spüren.

Oberstleutnant Nicolas Bulitz bescheinigte seinem Vorgänger eine erstklassige Arbeit. Er selbst werde seinen persönlichen Fokus darauf richten, die Einsatzfähigkeit der Gruppe maßgeblich zu erhöhen. (mz)