Bekämpfung Bekämpfung: 1976 entdecktes Bakterium tötet Larven
BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) ist ein bodenlebendes Bakterium, das ein Fraßgift produziert, welches in der Lage ist, Larven von Stechmücken (Culicidae) abzutöten. Das Bakterium wurde 1976 in Israel erstmals aus moribunden Stechmückenlarven isoliert.
Das aktive Agens von BTI ist ein Eiweißstoff der von den Bakterien im Laufe ihres Lebenszyklus (bei der Sporenbildung) produziert wird. Um wirksam werden zu können, muss das Protein von den Mückenlarven gefressen werden. Im Darm der Larven wird es selektiv in kleinere Untereinheiten zerlegt. Die Zellen auf der Innenseite des Mitteldarms der Mückenlarven besitzen Rezeptoren, an denen die bei der Verdauung entstandenen Untereinheiten anbinden können. Dies führt zur Zerstörung der Darmzellen und letztlich zum Tod der Larve.
Während die KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage, 1976 gegründet um die Schnakenplage im Bereich der Oberrheinebene einzudämmen, Schnake steht hier mundartlich für Stechmücke) die BTI-Anwendung als „bislang umweltschonendste Methode der Stechmückenbekämpfung“ bezeichnet und eine Schädigung anderer wasserlebender Organismen ausschließt, heißt es bei Wikipedia zur Bekämpfung der Stechmücke: „Naturschutzfachlich ist BTI umstritten, da es nicht, wie oft behauptet, ausschließlich auf Culiciden wirkt, sondern beispielsweise auch die harmlosen Chironomidae und die als Grundlage der aquatischen Nahrungskette überaus bedeutsamen Grünalgen abtötet. Die Artenzusammensetzung, auch bei Tieren, die von BTI nicht unmittelbar betroffen scheinen, kann sich durch dessen Einsatz in wenigen Jahren drastisch verändern... Aus ökologischer Sicht gilt die flächendeckende Bekämpfung der Stechmücke als bedenklich, denn in den Gewässern sind Mückeneier und Larven ein wichtiges Glied in der Nahrungskette für Insekten, Spinnen, Vögel, Fische und andere Insektenfresser.“ (may)