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Backofenfest in Mönchenhöfe Backofenfest in Mönchenhöfe: Gute alte Freunde sind beim Feuerwehrwettkampf wieder dabei

Von Evelyn Jochade 28.05.2014, 10:10
Daniela Kösterke (links) und Andrea Schulze sparen sich durch das Buttern glatt das Fitness-Studio.
Daniela Kösterke (links) und Andrea Schulze sparen sich durch das Buttern glatt das Fitness-Studio. E. Jochade Lizenz

Mönchenhöfe/MZ - „Mönchenhöfe liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone.“ So steht es im Internet. Kühl ging es allerdings am Samstag dort überhaupt nicht zu. Weder am Backofen, noch beim Begrüßen lieber Gäste und schon gar nicht beim Feuerwehrwettkampf.

Während der Backofen langsam wieder abkühlte, stand Andrea Schulze und Daniela Kösterke eine besonders Schweiß treibende Arbeit bevor. Sie wollten aus angesäuertem Rahm mit Hilfe eines Butterfasses und ihrer Muskelkraft den begehrten Brotaufstrich zaubern. 25 Minuten sollte das dauern. Eigentlich hatten die Frauen spekuliert, dass Zuschauer es selbst mal probieren, doch sie sahen sich getäuscht. „Die meiden uns wie der Teufel das Weihwasser.“ Lediglich flotte Sprüche flogen ihnen zu, wie: „Gebt mal Gas!“ Doch nicht die Schnelligkeit macht die gute Butter, sondern die Ausdauer. „Früher“, so Andrea Schulze, „war das Buttermachen ein richtiger Beruf. Die Frauen gingen von Haus zu Haus. Sie brauchten bestimmt kein Fitnessstudio.“

Ab 1951 hatte Mönchenhöfe eine Schule und einen Kindergarten. Daran erinnerte Torsten Kösterke, Vorsitzender des Heimatvereins, in seiner Eröffnungsrede zum 30. Geburtstag des Dorfbackofens. Somit wurde aus dem Backofenfest auch ein Schul- und Klassentreffen. Man schnatterte fröhlich und stieß miteinander an. Allein Elfriede Sachse, die ihre Familie vom Sohn bis zum jüngsten Urenkel um sich sah, war nicht ganz zufrieden. „Wo bleiben nur die Emstaler“, fragte sie in die Runde, um kurze Zeit später die Erwarteten fröhlich durch das Festgelände zu leiten. Diese brachten nicht nur Grüße aus dem Ort nahe Kloster Lehnin mit. Die Abordnung mit Udo Wernitz an der Spitze, dem 2013 gewählten Vorsitzenden des Emstaler Backofen-Vereins, überreichte mit allen guten Wünschen einen Brotschieber an die Mönchenhöfer. Auch als Zeichen ihrer nunmehr 30 Jahre währenden Freundschaft.

Nach einem Exkurs in die Backofen-Historie, die eine Würdigung der Backteams einschloss, gingen die über 100 Festgäste daran, die Backwerke zu genießen. Übrigens, die Mönchenhöfer suchen einen Heizer. Bis ein Ersatz für Hartmut Lehmann gefunden ist, der sein Amt im vorigen Jahr aufgeben musste, springen Henry Sachse und Torsten Kösterke ein.

Einheizer brauchten die Teilnehmer am traditionellen Feuerwehrwettkampf nicht. Zwar war von den eingeladenen vier Mannschaften nur Linda bereit, gegen die starken Mönchenhöfer Recken anzutreten, dennoch wurde es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Erste Disziplin: Das Drei-Ski-Laufen. Hier marschierten die Lindaer fehlerlos über die Strecke, während die Mönchenhöfer arge Koordinierungsprobleme hatten. Die unvermeidliche Katastrophe kommentierte Jungspund Daniel Pätzold (21) so: „Die alten Männer wieder. Da fallen die einfach hin!“ Doch die Gastgeber berappelten sich und schlugen sowohl beim Trogrennen als auch beim Big-Pack-Hüpfen zurück, so dass am Ende Mönchenhöfe doch noch einen klaren Gesamtsieg erringen konnten. Dass dabei alles seine Richtigkeit hatte, dafür sorgte auch Arno Jantz. Er notierte die Zeiten und bestimmte, Maximilian Schulze solle nicht nur im Mönchenhöfer, sondern auch im Lindaer Trog sitzen. Fairplay eben. Doch dafür bekam Arno Jantz die Anstecknadel Stufe IV nicht. Vielmehr dafür, dass der Feuerwehrkamerad seit 40 Jahren in der Mönchenhöfer Wehr aktiv ist. Er selbst überreichte an Akimi Weinert, Maximilian Schulze und Daniel Pätzold die Beförderungsurkunden zum Feuerwehrmann.

Für den Einsatz beim Brotschieben ist das Gastgeschenk aus Emstal doch wohl eher zu schade.
Für den Einsatz beim Brotschieben ist das Gastgeschenk aus Emstal doch wohl eher zu schade.
E. Jochade Lizenz