Ausbildung zum Schulbusbegleiter Ausbildung zum Schulbusbegleiter : Selbstvertrauen ist wichtig

Holzdorf/MZ - Der Ausweis allein verschafft nicht Selbstvertrauen. Diese Haltung brauchen die Schüler jedoch, wenn sie als Schulbusbegleiter für mehr Sicherheit während der Fahrt und beim Ein- und Aussteigen sorgen. 30 Jugendliche aus den Sekundarschulen Gräfenhainichen, Elster und aus dem Jessener Gymnasium haben deshalb die Herausforderung angenommen und eine umfassende Ausbildung absolviert. Dazu zählen Vanessa Müller, Tobias Ackermann und Heather Marie Bachmann aus Gräfenhainichen ebenso wie Bruno Richter aus Naundorf bei Seyda. Sie und ihre Mitstreiter waren zur festlichen Abschlussrunde in den Fliegerhorst Holzdorf eingeladen. Dort wurden die jungen Gäste von Oberstleutnant Michael Pössel, stellvertretender Kommandeur der Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders, begrüßt.
Urkunden und Ausweise
Polizeirat Jörg Kuske aus dem Ministerium für Inneres und Sport in Magdeburg übernahm die Übergabe der Urkunden und Ausweise persönlich. Begleitet wurde er dabei von Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) und Vera Zech. Sie koordiniert seit 2005 dieses Projekt – viele Jahre lang mit Hilfe des Kreiselternrates und jetzt im Verbund mit der Verkehrswacht. Stolz verkündet sie: „Mit euch haben wir jetzt 110 aktive Schulbusbegleiter im Landkreis.“ Diese Zahl nötigt Kuske Respekt ab. Wittenberg nehme diese Aufgabe sehr ernst: „Insgesamt haben wir 300 Schulbusbegleiter in Sachsen-Anhalt, und das in knapp der Hälfte der Landkreise. Ihr seid Mitglieder einer großen Familie, die weiter wächst, aber nie groß genug sein kann“, kommentiert der Polizeirat.
Aus dem Druck viel zu vieler Unfälle heraus sei aktives Handeln zwingend notwendig. Dazu nutze die Polizei jede Möglichkeit und realisiere eine Vielzahl von Maßnahmen: „Die Schulbusbegleiter sind dabei ein sehr zukunftsträchtiges Projekt. Ihr seid wichtige Verbündete im Kampf um mehr Sicherheit auf den Straßen“, bekundet der Ministerialbeamte. Darauf zu achten, dass im Bus und im Haltestellenbereich Ordnung herrscht, verringere das Gefahrenpotential erheblich. „Die Schulbusbegleiter-Ausbildung ist ein Erfolgsprojekt. Wir hoffen, dass wir sie landesweit ausdehnen können.“
Oberstleutnant Michael Pössel begrüßt dieses Ansinnen und lenkt die Aufmerksamkeit aufs lokale Umfeld: „Sicherheit ist auf einem Flugplatz oberstes Gebot. Dabei wirken hier vor Ort viele Einheiten und Bereiche mit: Einsatzführungsbereich, Feuerwehr, Lufttransportgruppe, Towercontroller, Techniker, Luftfahrtbesatzungen und andere mehr. Ihr werdet anschließend bei einer Besichtigungstour sehen, was es bedeutet, an einem Hubschrauber herumzuschrauben, der eine halbe Stunde später in die Luft geht. Jeder Einzelne, egal wo er sich einbringt, muss seine Arbeit bewusst machen.“
Erstmals Mehrtageseminar
Josephine Herklotz aus Zahna-Elster bekennt: „Es wird nicht immer einfach sein. Das merken wir täglich im Schulbus. Am Anfang wurden wir nicht so richtig akzeptiert. Durch das, was wir gelernt haben, können wir jetzt besser handeln.“
Erstmals fand die Grundausbildung im Rahmen eines mehrtägigen Seminars in der Dessauer Jugendherberge statt. Dazu gehörten unter anderem ein Gewaltpräventionskurs, eine Einführung in rechtliche Grundlagen der Beförderungsbestimmung und ein Erste-Hilfe-Lehrgang. Vera Zech betont die gute Zusammenarbeit mit der Polizei und der Bundeswehr. Sie dankt den Verantwortlichen im Fliegerhorst und Leutnant Christian Kapahnke von der Karriereberatung in Wittenberg: „Mit ihrer Hilfe gelingt es uns, solche würdigen Abschluss-Veranstaltungen zu organisieren. Die Jugendlichen spüren, dass ihre künftige Tätigkeit kein notwendiges Übel ist, sondern dass ihre Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen, große Anerkennung findet.“
Die anschließende Exkursion erweist sich auch als ein Mosaikstein für die Berufsfindung: In der Ausbildungswerkstatt, die sich auf dem Fliegerhorst befindet, sehen die Acht- und Neuntklässler, welche Anforderungen künftige Elektroniker für Geräte und Systeme erfüllen müssen.
