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Kürbiswettbewerb der Sparkasse Wittenberg Auf den Umfang kommt es an - Kita Holzdorf besitzt im Jessener Land die größten Exemplare

Kürbiswettbewerb der Sparkasse Wittenberg findet zum vierten Mal statt. Kitas aus dem Jessener Land bekommen einen Trostpreis. Was in Holzdorf zusätzlich im Mutterboden gelandet ist.

Von Thomas Tominski 04.10.2024, 14:30
Die Kita-Besucher vom  Jessener  „Kinderhaus  Kunterbunt“  verfolgen die  Vermessung  von Jan Richter  ganz  genau.
Die Kita-Besucher vom Jessener „Kinderhaus Kunterbunt“ verfolgen die Vermessung von Jan Richter ganz genau. (Foto: Thomas Tominski)

Jessen/MZ. - Wenn Jan Richter das Maßband aus der Tasche holt, schauen ihn viele Kinder gebannt bei der Arbeit zu. Der Mitarbeiter aus dem Bereich Vertriebsunterstützung der Sparkasse Wittenberg nimmt es bei der Kürbisvermessung genau. Er dreht die Prachtexemplare um 180 Grad und vergleicht die Ergebnisse. Diese werden in eine Liste eingetragen, denn beim jährlichen Kürbiswettbewerb der Kindertagesstätten zählt jeder Zentimeter. Insgesamt 64 Kitas aus dem Landkreis haben sich für den Wettstreit angemeldet. Am Ende haben mehrere Mitarbeiter des Geldinstituts 37 einen Besuch abgestattet, denn nicht jede Saat ist von Erfolg gekrönt gewesen.

Fehlendes Glück

Mit den ersten Ergebnissen seiner Tagestour – „Haus der kleinen Knirpse“ Prettin (Umfang 90 Zentimeter), „Koboldmühle“ Jessen (95) – im Gepäck reist Richter bei „Knud’s Kinderland“ an. „Wir haben in diesem Jahr einfach kein Glück gehabt“, meint Erzieherin Sandra Bartz und verweist auf null Ergebnisse. Das andere Gemüse sei zur vollen Zufriedenheit gewachsen, nur eben die Kürbisse nicht. „Sogar Pferdemist ist mit im Boden“, so Sandra Bartz, den einzigen Spätentwickler haben sich die Tiere geholt.

Bei der Vermessung  des 137 Zentimeter großen  Exemplars hilft sogar die  Chefin  der Holzdorfer Kita „Am Wald“, Ramona  Hasse, mit.
Bei der Vermessung des 137 Zentimeter großen Exemplars hilft sogar die Chefin der Holzdorfer Kita „Am Wald“, Ramona Hasse, mit.
(Foto: Thomas Tominski)

In der Kita „Kinderhaus Kunterbunt“ herrscht beim Erscheinen des Vermessers sofort helle Aufregung. Die Kinder ziehen Gummistiefel oder Schuhe an und rennen auf das Außengelände. Richter misst den Kürbis an vier verschiedenen Stellen, doch an den 83 Zentimetern ändert sich nichts. Chefin Doris Eßberger erzählt, dass Gartenarbeit in der Kita großgeschrieben wird. Die Anbaufläche sei mit Bedacht ausgewählt worden, damit das Fruchtgemüse nicht voll in der Sonne steht.

Die Kinder seien stets mit viel Eifer bei der Sache. Damit die Kürbisse besser wachsen, haben sie sogar mit ihnen gesprochen. Tomaten oder Gurken sind bereits geerntet, aktuell, erklärt Doris Eßberger, laufe ein Kartoffelprojekt. Auf dem Speiseplan haben bereits Kartoffeln mit Quark, Suppe oder Pommes gestanden. Die Kinder der anderen Gruppen stehen mit ihren Erzieherinnen am Fenster und verfolgen die Aktion mit regem Interesse. In der angrenzenden Kita „Villa Teige“ misst das größte Exemplar 60 Zentimeter.

Diese Kürbisse haben Eltern  vor  dem Eingang zu „Knud’s Kinderland“ in  Jessen gelegt. Luan und Kate freuen sich  schon auf die  Halloween-Party.
Diese Kürbisse haben Eltern vor dem Eingang zu „Knud’s Kinderland“ in Jessen gelegt. Luan und Kate freuen sich schon auf die Halloween-Party.
(Foto: Thomas Tominski)

Der Sparkassen-Mitarbeiter wird in der Schweinitzer Kita „Birkengrund“ bereits erwartet. Erzieherin Claudia Urbanek steht mit der „Frischlingsgruppe“, das sind die künftigen Abc-Schützen, an der Tür und gibt den Startschuss. Richter ist erstaunt, wie prächtig sich das Fruchtgemüse „im guten Mutterboden“ entwickelt hat. Unter dreistellig läuft bei der Vermessung nichts. 106, 120 und 124 Zentimeter Umfang notiert sich der mit Spannung erwartete Besucher, die Kinder schauen zufrieden auf das Maßband. Und als Anerkennung für die geleistete Arbeit singen die „Frischlinge“ Richter das Lied von der Jahresuhr vor. „Januar, Februar, März, April, die Jahresuhr steht niemals still“, lauten die ersten Zeilen.

Neue Hochbeete im Visier

Sozusagen den Vogel in der Region hat die Kita „Am Wald“ in Holzdorf abgeschossen. Chefin Ramona Hasse, die alle Beteiligten am Projekt ausdrücklich lobt, unterstützt den Sparkassen-Mitarbeiter bei der Vermessung. Denn die Kürbisse haben einen Umfang von 133 beziehungsweise 137 Zentimetern. „Sollten wir den Sprung in die Spitzengruppe schaffen und einen vierstelligen Betrag erhalten, ist die Anschaffung von neuen Hochbeeten geplant“, verrät Ramona Hasse und verweist auf die aktuellen Exemplare, die zwölf Jahre alt sind.

Das größte Exemplar in  Schweinitz  misst  124 Zentimeter.
Das größte Exemplar in Schweinitz misst 124 Zentimeter.
(Foto: Thomas Tominski)

„Wir haben viel Zeit und Arbeit in den Wettbewerb investiert“, ergänzt Erzieherin Simone Weisbrodt, der Samen sei im Mai zunächst in Töpfen gelandet. Unter die Muttererde habe sie später Kuh- und ein bisschen Hühnermist gemischt. „Es hat funktioniert“, meint Simone Weisbrodt, denn 137 sei aus ihrer Sicht eine super Zahl. Im vergangenen Jahr, klinkt sich Richter ein, habe dies für Platz zwei gereicht. Rein ins Auto, ab zur letzten Station der Kürbis-Tour. Nach dem Besuch der Kita „Abenteuerland“ Annaburg stehen 40 Zentimeter im Protokoll.

In  „Knud’s Kinderland“   sind lediglich Kürbisblüten zu sehen.
In „Knud’s Kinderland“ sind lediglich Kürbisblüten zu sehen.
(Foto: Thomas Tominski)

Anke Bilke, im Bereich Vertriebsunterstützung der Sparkasse für den Kinder- und Jugendmarkt zuständig, freut sich über die rege Teilnahme an der Aktion, denn für die Kinder sei es eine spannende Geschichte, wenn aus einem kleinen Samenkorn ein großer Kürbis entsteht. „Sie sind mit viel Herzblut bei der Sache.“ An diesem Freitag startet Anke Bilke einen Rundruf. In drei Kitas wird es lauten Jubel geben.

Insgesamt 64 Kindertagesstätten aus dem Landkreis Wittenberg haben sich am vierten Kürbiswettbewerb der Sparkasse Wittenberg beteiligt. Platz eins mit 189 Zentimetern Umfang hat die Kita „Lebendiges Dietrichsdorf“ gewonnen. Der Siegerpreis beträgt 5.000 Euro. Auf dem zweiten Patz ist die Kita „Villa Sonnenschein“ aus Oranienbaum gelandet. Für die gemessenen 186 Zentimeter gibt es 4.000 Euro. Mit 1,82 Metern belegt die Kita „Micky Maus“ aus Trebitz Rang drei und bekommt 3.000 Euro. Alle anderen Teilnehmer erhalten als Trostpreis 250 Euro. Die Ehrung seitens der Sparkasse findet im Oktober statt. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.