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Annaburger Angler  Annaburger Angler: Unzufrieden mit Fischbesatz

Von Sven Gückel 08.02.2017, 06:00
Der Vorstand des Annaburger Anglervereins „Ausdauer“: Kassierer Andreas Rothbart, 1. Stellvertreter Nick Drechsler, Vorsitzender Mario Bader und Schriftführer Andreas Pollex (von links). Krankheitsbedingt fehlt der 2. Stellvertreter Mario Albrecht.
Der Vorstand des Annaburger Anglervereins „Ausdauer“: Kassierer Andreas Rothbart, 1. Stellvertreter Nick Drechsler, Vorsitzender Mario Bader und Schriftführer Andreas Pollex (von links). Krankheitsbedingt fehlt der 2. Stellvertreter Mario Albrecht. S. Gückel

Annaburg - Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter der Ortsgruppe der Angler aus Annaburg. Vor allem die erstmalige Zugehörigkeit als Direktmitglied zum Landesanglerverband sticht dabei heraus. Zuvor waren die Annaburger, die ihrer Ortsgruppe den Beinamen „Ausdauer“ gaben, aus dem Kreisanglerverband Wittenberg ausgetreten, dem sie lange Zeit angehörten.

Zwar seien die Wege „nach oben“ jetzt direkter, dennoch müsse man letzten Endes bekennen, dass die Mühlen auch im LAV sehr langsam mahlen, betonte Vereinsvorsitzender Mario Bader in seinem Rechenschaftsbericht.

An der Richtigkeit der getroffenen Entscheidung bestehe aber kein Zweifel. Gleichwohl, stellte Bader fest, muss man sich fragen, ob etwa der Bundesverband DAFV wirklich immer im Interesse des Anglersports handele. Fangbegrenzungen für einzelne Fische stimmten die Basis nicht gerade positiv.

Negative Erfahrungen haben die Annaburger allerdings auch hinsichtlich des vom LAV bereit gestellten Fischbesatzes gemacht. Dieser, aus den Rückflussgeldern des LAV erworben, entsprach nicht den qualitativen Ansprüchen des Vereins. Zum einen, weil die Tiere bereits zu groß waren, zum anderen, weil inmitten des Besatzes Karausche auch etliche Barsche enthalten waren.

Zudem stellte Bader die tatsächlich erhaltene Menge in Frage. Auch der Zustand der Zander, ebenfalls über den LAV bezogen, war alles andere als optimal. Aus diesen Erfahrungen wolle man nun Lehren ziehen und den Fischbesatz 2017 wieder in Eigenregie bestellen.

Zu kämpfen hatten die Angelfreunde bereits das dritte Jahr in Folge mit anhaltender Trockenheit und damit einhergehend sinkenden Wasserspiegeln. Dadurch, so Bader, fehlte es wiederholt an Durchfluss und notwendigem Wasseraustausch. Positiv sei aber anzumerken, dass die Fische diese Situation bislang gut verkraften.

Dass die Sportangler nicht nur auf der Jagd nach Fischen sind, sondern sich intensiv der Pflege der von ihnen gepachteten Gewässer widmen, ist Teil der Vereinsarbeit. Doch wie in vielen Vereinen, werde auch hier die Arbeit auf zu wenige Schultern verteilt. Angesichts der Zahl von 120 Mitgliedern, müsse sich diese „Situation schnell und grundlegend ändern“, forderte Mario Bader.

Andernfalls werde man dazu übergehen, die Arbeiten Firmen zu übergeben, und anfallende Kosten auf die Vereinsgemeinschaft übertragen. Von den für 2017 geplanten Baumaßnahmen zur Beseitigung der Hochwasserschäden von Löbens Elsterbrücke linksseitig Richtung Klossa sind auch die Angler betroffen, erläuterte Mario Bader. Vor allem die Erreichbarkeit der Gewässer werde vorübergehend erschwert.

Nach der Auszeichnung für die besten Angler des Jahres 2016 stimmten die Anwesenden abschließend über einen neuen Vorstand ab. Dieser wurde für die kommenden zwei Jahre gewählt und setzt sich unverändert aus den bisherigen Mitgliedern zusammen. (mz)