1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Abschluss in Elster: Abschluss in Elster: Keine zarten Pflänzchen mehr

Abschluss in Elster Abschluss in Elster: Keine zarten Pflänzchen mehr

Von BORIS CANJE 23.06.2016, 14:14
Beide Abschlussklassen beendeten den offiziellen Teil der Abschlussfeier im Elsterlandsaal mit einem gemeinsam gesungenen Lied.
Beide Abschlussklassen beendeten den offiziellen Teil der Abschlussfeier im Elsterlandsaal mit einem gemeinsam gesungenen Lied. Boris Canje

Elster - Traditionell feierten die beiden zehnten Klassen der Sekundarschule Elster ihren Abschluss im „Elsterlandsaal“. Auffallend war diesmal der besonders festliche Schmuck des Saales. Alles war in Weiß und Blau gehalten. Nicht nur die Tische, sondern auch die Stühle, die auf die jungen Schulabsolventen warteten, waren mit weißen Überzügen und um die Lehnen gebundenen blauen Schärpen geschmückt. Sogar auf den Fensterbänken war blaues Tuch drapiert. Es sind die Farben des Ortes.

Die 39, die mit dieser Feier die Schulzeit beendeten, schritten, angeführt von ihren Klassenlehrerinnen Heike Stahl und Constanze Goblirsch, über einen roten Teppich in den Saal, drehten dort eine Runde und nahmen dann auf ihren geschmückten Stühlen Platz.

Eine chinesische Überlieferung, in der ein Bauer mit dem Wachsen seines Getreides zu ungeduldig war und anfing, an den zarten Pflänzchen zu ziehen bis sie vertrockneten, nahm Schulleiterin Sigrid Treppesch zum Ausgangspunkt für ihren Rückblick. „Von den 39 Schülerinnen und Schülern, die wir heute verabschieden, ist niemand vertrocknet“. Damit war gesagt, dass alle „Pflänzchen“ erfolgreich die Prüfungen meisterten. Einschließlich Ferien ist jedes davon 2 190 Tage lang an der Bildungseinrichtung gewachsen, der eine schneller, der andere langsamer, rechnete die Schulleiterin vor. Dies deute darauf hin, so Sigrid Treppesch, dass die Lehrer im Gegensatz zu dem Bauern die nötige Geduld aufgebracht und bei Versuchen, alle mitzuziehen, immer darauf geachtet hätten, das Wurzelwerk nicht zu beschädigen.

Sicherlich werde sich mancher irgendwann fragen, wozu er das alles lernen musste: Potenzgesetz oder bestimmte Formeln. Wie sonst aber hätten die jungen Frauen und Männer ihre Stärken und Neigungen, ihre Interessen kennen lernen und bei der Berufswahl berücksichtigen können, begründete dies die Lehrerin.

Ein Dank der Schulleiterin ging aber nicht nur an die Lehrerinnen und Lehrer, sondern ebenso an die Eltern, an deren Vertreter und den Schulförderverein. 15 Schüler (acht Mädchen und sieben Jungen) schafften den erweiterten Realschulabschluss, der es ihnen ermöglicht ein Fachgymnasium zu besuchen. Für die kulturelle Umrahmung sorgten mit Yves Günther am E-Piano sowie Lea-Jasmin Schneider, sowie Anne und Marie Nerenz Schüler der Einrichtung. Die drei Mädchen gründeten mit Hilfe von Musiklehrerin Heike Bräse vor zwei Jahren eine Schulband. Da sie nun auch die zehnte Klasse hinter sich gebracht haben, galt es Abschied zu nehmen. Und der fiel den Vieren alles andere als leicht.

Als Jahrgangsbeste wurden Tim Tänzer und Annalena Hoffmann von der Vorsitzenden des Schulfördervereins Britta Hoffmann mit einer finanziellen Zuwendung geehrt. Die Ausgezeichneten wiederum bedankten sich mit Blumen für die Unterstützung der Schule durch den Verein.

Abschied im Bootshaus

Ihre Zeugnisse bekamen auch die zwölf Hauptschüler. Sie hatten die neunte Klasse erfolgreich gemeistert. Sieben von ihnen so gut, dass sie einen qualifizierten Abschluss schafften, der es ihnen erlaubt, die zehnte Klasse zu besuchen, wenn sie es wollen.

Für alle gab es bei der Feier im Bootshaus nicht nur einen Spruch mit auf den Weg, sondern auch persönlich Worte von Schulleiterin Sigrid Treppesch. Die Erleichterung, die neunte Klasse geschafft zu haben, war den meisten anzusehen. Mit der Berufsausbildung beginnen neue Herausforderungen. (mz)