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630 Jahre Morxdorf 630 Jahre Morxdorf: Pandas als "Tanzbären"

Von Klaus Adam 26.08.2015, 06:33
„Aschenputtel im Laurentia-Stil“, so wäre die eigenwillige Theatervorstellung am ehesten zu beschreiben.
„Aschenputtel im Laurentia-Stil“, so wäre die eigenwillige Theatervorstellung am ehesten zu beschreiben. Klaus Adam Lizenz

Morxdorf - Morxdorf und Mark Zwuschen, die beiden Teile des Jessener Doppelortsteiles, richten das alljährliche Dorffest abwechselnd aus. War’s Vorsehung oder Zufall? Jedenfalls war am Wochenende just Morxdorf dran, das in diesem Jahr den 630. Jahrestag seiner Ersterwähnung begeht. Ersichtlich wurde das in der Tischdekoration. Yvonne Rückert nämlich hatte Papiertüten mit einem 630-Jahre-Logo bemalt, die auf den Tischen als Teelicht-Schirme dienten. Und Liane Friedrich hatte Bilder für Schlüsselanhänger entworfen, die der 14-jährige Moritz Rückert und die zwölfjährige Antonia Eff ebenfalls in Handarbeit in die beiden Plastehälften einlegten und zuklickten. Den Druck hatte der Elbe-Elster-Anzeiger gesponsert, vergaß Liane Friedrich nicht zu erwähnen.

Organisiert wird das Dorffest, das aller zwei Jahre in Morxdorf stattfindet, gemeinsam von Ortsfeuerwehr, die unter der Leitung von Mirko Rückert steht, und dem Ortsteilbeirat. Dass dabei dessen beide Morxdorfer Mitglieder Yvonne Rückert und Liane Friedrich die Initiative in Händen halten, ist wohl verständlich. Ortsteilbeiratsvorsitzende Elke Naujokat ließ es sich natürlich nicht nehmen, hereinzuschauen. Schließlich ist es ja ein Fest für beide Orte.

Begonnen hatte das Fest am Sonnabend mit dem Bändertanz. Den zelebrierten die „Heidesterne“, eine Gruppe Frauen aus beiden Orten. Sie zeigten später im Festzelt noch zwei Tänze, unter anderem „Ich bin ein Pandabär, ich bin ein Pandabär. Du kannst mich knuddeln, kannst mich knuddeln bis zum Geht-nicht-mehr“. Natürlich als Pandabären, frei nach einem gleichnamigen Partysong.

Die Erlebnisse Aschenputtels („Ich bin sooo schön“) bis ihr der Prinz („Ich bin sooo schlau“) den richtigen Schuh anpasst, waren für die Spieler hinterm Vorhang wahre Schwerstarbeit, frei nach dem „Laurentia-Prinzip“. Jeder, der ein Wort zu sagen hatte, musste aufstehen, denn überm Vorhang war nur der Kopf zu sehen.

Apropos 630 Jahre Morxdorf. Jene, die sicher am besten über die Geschichte des Ortes informiert ist, ist Hannelore Schubert. Sie schreibt, nun privat, eine Ortschronik, seit sie mal eine ABM-Stelle im Ort hatte. Noch sehr authentisch hat sie vor allem die Entwicklung der beiden Teilorte nach 1945 in Erinnerung. Und so erzählt sie, dass Mark Zwuschen einst nur eine kleine Siedlung war, die erst nach 1945 wuchs, als die Umsiedler sich dort ansiedelten und Häuser bauten. „Eigentlich wollten die Mark Zwuschener damals ein eigener Ort werden. Aber das wollten die Morxdorfer nicht“, erzählt Hannelore Schubert. Dennoch wollte es die Geschichte so, dass Mark Zwuschen die MTS bekam, sich die LPG dort ansiedelte, Schule und Kindergarten aufgemacht wurden. So gesehen hatte Mark Zwuschen bald die größere Bedeutung gegenüber Morxdorf. „Ich habe überall das Licht mit ausgemacht“, erzählt Hannelore Schubert. Begonnen hatte sie als Buchhalterin in der LPG, studierte Finanzwirtschaft. „Dann war keine Stelle frei.“ Sie übernahm den Kindergarten, zog mit ihm später nach Mark Zwuschen. Als keine Kinder mehr da waren, arbeitete sie im Rat der Gemeinde. Später übernahm sie von ihrer Tante den Dorfladen in Morxdorf. Als sie auch den schließen musste, begann ihre ABM-Tätigkeit, die sie - bezogen auf die Chronik - quasi bis heute fortführt.

Während Hannelore Schubert dies erzählte, labten sich die Festgäste an mindestens 25 im Ort gebackenen Kuchen und Torten. Die Einnahmen werden für Veranstaltungen im Dorf verwendet.

Abends gab es noch zwei Überraschungs-Programmpunkte. (mz)