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Nachwuchs im Ehrenamt 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr - So wurde in Schweinitz gefeiert

Die Feuerwehr Schweinitz blickt auf eine 125 Jahre währende Geschichte zurück. Wie die Anfänge aussahen und was Besuchern am Tag der offenen Tür geboten wird.

Von Sven Gückel Aktualisiert: 19.09.2024, 08:37
Moderne Einsatztechnik ist heutzutage eine Grundvoraussetzung für die Arbeit der Feuerwehren, wie hier in Schweinitz vorgeführt wird.
Moderne Einsatztechnik ist heutzutage eine Grundvoraussetzung für die Arbeit der Feuerwehren, wie hier in Schweinitz vorgeführt wird. (Foto: Sven Gückel)

Schweinitz/MZ. - Feuer hat seit jeher eine beeindruckende Wirkung auf Menschen. Wenn man in der Lage ist, es kontrolliert einzusetzen, gilt es als Segen. Wehe aber, es verschafft sich ungewollt Kraft und agiert zügellos. Jährlich wiederkehrende Wald- und Hausbrände demonstrieren, wozu diese Macht dann fähig ist.

Um genau dieses Szenario zu vermeiden, gründeten sich zum Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Pflichtfeuerwehren. Vor 125 Jahren, am 15. November 1899, war es in Schweinitz Brandmeister Friedrich Roggan, der sich den Hut der Verantwortung aufsetzte und zum Schutz der Bürger des Ortes die Leitung der Feuerwehr Schweinitz übernahm. An diesen denkwürdigen Augenblick erinnerte am Sonnabend im Rahmen einer Feier Roggans heutiger Nachfolger im Amt, Wehrleiter Stefan Ziehe.

Jugendarbeit ist Hauptschwerpunkt

„Aktuell“, betonte er gegenüber den zahlreichen Gästen, „gehören der Feuerwehr Schweinitz 26 aktive Kameraden sowie elf Frauen und Männer der Alters- und Ehrenabteilung an.“ Mit Stolz verwies er darüber hinaus auf die 18 Kinder, die sich der Jugendfeuerwehr Schweinitz angeschlossen haben. Sie auszubilden, vor allem aber langfristig an die Wehr zu binden und so für den dringend benötigten Nachwuchs in der Aktivenriege zu sorgen, ist gegenwärtig einer der Hauptschwerpunkte der Jugendarbeit.

Die Musiker des Spielmannszuges Schweinitz eröffneten den Besuchertag mit einem musikalischen Gruß.
Die Musiker des Spielmannszuges Schweinitz eröffneten den Besuchertag mit einem musikalischen Gruß.
(Foto: Grommisch)

25 Wehren zählt die Stadt Jessen zum jetzigen Zeitpunkt in ihren Reihen. „Schweinitz ist mit durchschnittlich 35 Einsätzen pro Jahr dabei die Nummer zwei“, erläuterte Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD). In sein Lob schloss er nicht nur die Schlagkraft der Truppe ein, sondern auch den menschlichen Zusammenhalt, den er nach eigenem Bekunden in Schweinitz immer wieder erlebt. „Diese gelebte Gemeinschaft, so wie sie sich heute unter anderem mit dem Gastspiel des Spielmannszuges zeigt, ist ein besonderes Merkmal des Ortes und ein gutes Beispiel für andere“, betonte er.

Aus Anlass des Tages rückten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Holzdorf, Mügeln und Lindwerder mit ihrer Technik in Schweinitz an und gestalteten so einen imposanten Fuhrpark. Dessen Herzstück dürfte sicher ein Fahrzeug der Fliegerhorst-Feuerwehr Holzdorf gewesen sein, das im Fokus der meisten Besucher stand.

Die Vorführung des Einsatzes des Defibrillators erzeugte die erhoffte Aufmerksamkeit der Besucher.
Die Vorführung des Einsatzes des Defibrillators erzeugte die erhoffte Aufmerksamkeit der Besucher.
(Foto: Sven Gückel)

Ausbildung am Defibrillator

Ein besonderes Anliegen der Schweinitzer Kameraden, deren Feier zur Realisierung unter anderem durch den Energieversorger Envia-M mit einer größeren Spende bedacht wurde, war der Hinweis auf einen Defibrillator, der seit geraumer Zeit frei zugänglich an der Außenwand des Wehrgebäudes montiert ist. „Leider wissen nur wenige Menschen damit umzugehen. Dabei ist der Einsatz des Gerätes im Notfall lebensnotwendig, seine Anwendung unerwartet einfach“, erläuterte der stellvertretende Wehrleiter Oliver Bäuerlein. Mehrmals nahm er sich daher im Verlaufe des Nachmittags die Zeit, um Interessierten die Anwendung des Defibrillators zu demonstrieren. In der Hoffnung, dass dieser bei Bedarf seinen Zweck erfüllt und Menschenleben rettet.