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Hoffnung für 80-Jährige  Hoffnung für 80-Jährige : Klinikum Dessau darf Trump-Medikament "Bamlanivimab" testen

23.03.2021, 12:02
Das Klinikum in Alten.
Das Klinikum in Alten. Thomas Ruttke

Dessau - Das Städtische Klinikum Dessau setzt ab sofort den Antikörper „Bamlanivimab“ bei der Behandlung von Risikopatienten ein, die sich mit Covid 19 infiziert haben. Das hat das Klinikum am Dienstag mitgeteilt. Das Medikament, das schon US-Präsident Donald Trump verabreicht worden ist, stammt aus einer Charge, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kürzlich in den USA erworben hat. Insgesamt wurden 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro gekauft, die nun von dem Ministerium an große Krankenhäuser verteilt werden.

Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Klinikums, und Verwaltungsdirektor André Dyrna haben dem Klinikum nach eigener Auskunft den Zugang zu diesem Medikament ermöglicht. „Wir erfüllen alle Voraussetzungen zum Einsatz des innovativen Medikaments und freuen uns, dass wir bei der Verteilung als eine der ersten Kliniken Deutschlands berücksichtigt worden sind“. wird Zagrodnick zitiert.

Bereits am Freitag sei einer Patientin im Klinikum der Antikörper per Infusion verabreicht worden. Er soll verhindern, dass die Spike-Proteine der Covid-Viren in die Zellen eindringen können. Der behandelnde Arzt, Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, zeigt sich in der Mitteilung erleichtert, bestimmten Corona-Patienten ein neues und vielversprechendes Therapieangebot machen zu können.

Allerdings sei es nicht für jeden geeignet. „Der Einsatz von Antikörpern ist nur sinnvoll, wenn die Infektion frisch ist, so dass die Virenlast noch niedrig ist, und verschiedene Risikofaktoren einen schweren Krankheitsverlauf befürchten lassen. So wie bei unserer über 80-jährigen Patientin, die an Diabetes und der Lungenkrankheit COPD leidet.“

„Bislang“, so Oberärztin Judith Pannier, „hat die Rentnerin die Antikörper-Therapie gut vertragen.“ Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten. „Ohne die Behandlung“, vermutet Behre, „würde die Patientin vermutlich schon auf der Intensivstation liegen.“ Auch wenn dem Medikament noch die Zulassung für Europa fehlt, ist der Chefarzt froh, „endlich ein Mittel in der Hand zu haben, um uns gegen SARS-CoV-2 therapeutisch zur Wehr setzen zu können“. (mz)