Vorhaben in Hermerode Vorhaben in Hermerode: Erste Erntekrone ist in Arbeit

Hermerode - „Und sollte unsere erste Erntekrone nichts werden, können wir sie notfalls mit Lametta behängen“, scherzte Andrea Graf. Zirka15 Frauen und Kinder in dem kleinen Mansfelder Ortsteil Hermerode haben sich in diesem Jahr vorgenommen, zum ersten Mal eine Erntekrone zu fertigen. Damit wollen sie dann am Kreis-Erntekronen-Wettbewerb teilnehmen, den der Landfrauenverein Mansfelder Land traditionell im September veranstaltet.
Wie die Idee entstand
Die Frauen, die sich bereits regelmäßig zum Basteln treffen, sind auf die Idee gekommen, weil Andrea Graf das Gerüst für eine Erntekrone geschenkt bekam. So wurde gemeinsam der Plan gefasst, diesen alten Brauch der Bauern selbst einmal auszuprobieren.
„Bis jetzt haben wir uns in Broschüren belesen und im Internet Anleitungen zum Binden gefunden“, erzählte Andrea Graf, die als kreativer Kopf der Runde gilt. Die Hermeröderinnen gehen dabei gelassen und mit viel Freude an ihre erste Erntekrone. Sie wollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen, auch wenn sie beim ersten Mal vielleicht nicht gelingen sollte. Bei ihrem Treffen am Sonnabend auf dem idyllisch gelegenen Drei-Seiten-Bauernhof von Andrea Graf überlegten sie, wie das Schmuckstück aussehen könnte und woher sie die Materialien bekommen.
Zusammenhalt soll gestärkt werden
„Unser Ortsbürgermeister steuert die Strohblumen bei, und das Getreide bekommen wir von Agrargenossenschaften“, berichtete Doris Hühnerbein. Mit ihrem Vorhaben verfolgen sie auch das Ziel, den Zusammenhalt der Einwohner im Dorf zu stärken und die Generationen zusammenzubringen. In der fröhlichen Runde ist das jüngste Mitglied gerade einmal drei Jahre, die Älteste fast 80 Jahre alt.
2009 hat es Andrea Graf mit ihrer Familie nach Hermerode verschlagen. Als sie den Bauernhof das erste Mal sah, war ihr klar, ihr neues Zuhause gefunden zu haben. Die taffe Frau, die unter Parkinson leidet, lässt sich durch ihre Krankheit nicht entmutigen und hat beim gemeinsamen Vorhaben viel Unterstützung von den Bewohnern aus Hermerode erfahren. „Uns ist die Platzierung bei dem Wettbewerb im Herbst eigentlich egal“, so die 49-Jährige. Denn gewonnen haben sie bereits jetzt, da durch ihr gemeinsames Vorhaben neue Freundschaften und ein enger Zusammenhalt zwischen Jung und Alt entstanden ist. (mz)

