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Verwaltung soll Pläne prüfen Trotz eines defizitären Haushaltes: Debatte um drittes Bad in Hettstedt noch nicht beendet

Von Tina Edler 06.07.2021, 11:01
Symbolbild - Schwimmhalle
Symbolbild - Schwimmhalle (Foto: David Inderlied/dpa)

Hettstedt/MZ - Nun ist es beschlossen: Die Hettstedter Stadtverwaltung wird in den kommenden Monaten prüfen, ob es in der Kupferstadt ein neues Hallenbad geben wird. Dafür stimmten die Stadträte in ihrer zurückliegenden Sitzung mehrheitlich. Ursprünglich hatte die Linksfraktion einen entsprechenden Antrag eingereicht. Die SPD-Fraktion konkretisierte das Anliegen in einem Änderungsantrag, für den sich der Stadtrat am Ende aussprach.

Auslöser für die Debatte sind die „finanziellen Forderungen zur Benutzung des Hallenbads und der unsicheren perspektivischen Zukunft“, heißt es im Antrag der Linksfraktion. Denn: Im Frühjahr war bekanntgeworden, dass die Inhaberin des Klubhausbads, Ines Keller, die Preise für die Benutzung der Bahnen in der Schwimmhalle erhöhen möchte. Das Hallenbad wird von einigen Kommunen - wie Hettstedt und Mansfeld - auch für den Schulschwimmunterricht genutzt. „Wichtiger Aspekt hierbei ist die kontinuierliche Absicherung des Schulschwimmens unserer Kinder und die weitere Möglichkeit des Vereinssports, an dem wiederum Kinder und Jugendliche beteiligt sind, zu gewährleisten [...]“, lautet die Begründung im Antrag der Linksfraktion weiter.

Diskussion zur Finanzierung eines dritten Bades in der Kupferstadt

Nun also soll die Stadtverwaltung alle möglichen Varianten prüfen, was es kostet, ein eigenes Bad zu errichten, es zu unterhalten und zu refinanzieren. Ob ein drittes Bad für die Kupferstadt - neben dem erwähnten Klubhausbad existiert in der Stadt auch ein Freibad - überhaupt möglich sein wird, bezweifelten einige Stadträte. Immerhin gehöre ein solcher Betrieb zum Bereich der freiwilligen Aufgaben einer Kommune und werde bei einem defizitären Haushalt als Erstes beanstandet. Hettstedt hat in diesem Jahr ein Minus von rund 4,4 Millionen Euro in der Stadtkasse. „Wie hoch ist auch die Chance, überhaupt eine 50, 60 oder 70-prozentige Förderung zu bekommen“, brachte René Seidel (CDU/BSH/Feuerwehr-Fraktion) seine Bedenken zum Ausdruck.

Der Beschlusspunkt, das Projekt nicht weiterzuverfolgen, sollte eine 100-prozentige Förderung nicht möglich sein, wurde trotz der Bedenken einiger in der Ratssitzung wieder gestrichen. „Wir sind dafür das weiterzuverfolgen und nicht fallenzulassen“, begründete Stefan Gebhardt (Die Linke). Man wolle sich erst unterschiedliche Varianten anhören und dann entscheiden. Bereits in den Diskussionen der Räte wurden diese Varianten in den Raum geworfen: Von einer Überdachung des Freibads bis hin zum Betrieb des Klubhausbads durch die Stadtwerke, wie es auch andere Kommunen handhaben.