Theatersommerfest 2019 Theatersommerfest 2019 : Benjamin Wilke mit Mansfeld-Oskar ausgezeichnet

Eisleben - „Er ist nur deshalb nach Eisleben gekommen, weil er gehört hat, dass es hier den Mansfeld-Oskar gibt“, erzählte Ulrich Fischer. „Und er hat gleich gesagt, dass er den auch einmal gewinnen möchte.“ Es war Benjamin Wilke, über den der Eisleber Theaterintendant sprach. Denn am Samstagabend war es tatsächlich so weit: Wilke konnte nach seiner zweiten Spielzeit in der Lutherstadt den begehrten Publikumspreis in Empfang nehmen.
„Ich bin überrascht, total überrascht“ - mehr konnte der freudestrahlende Gewinner danach nicht sagen. Der 26-Jährige, der in Kassel geboren wurde und in Fulda aufgewachsen ist, hat an der Schauspielschule Kassel studiert. Seine erste Hauptrolle am Eisleber Theater war 2017 der Kampfpilot Lars Koch in „Terror“.
Sommerfest als geglücktes Experiment
In der vergangenen Spielzeit hat er unter anderem in „Die Olsenbande dreht durch“ und „Der geteilte Himmel“ gespielt. Daneben hat er im Projekt „Dehnungsfuge“ eine Theatergruppe mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreut.
Die Verleihung des 21. Mansfeld-Oskars, gestiftet von der Mitteldeutschen Zeitung und dem Theater-Förderverein, war auch in diesem Jahr einer der Höhepunkte des Theaterfests am und im Haus an der Landwehr. Das Fest sei ja ein Experiment, so Intendant Fischer. „Wir feiern erstmals zur Spielzeiteröffnung.“
Und dass bei dem schönen Wetter so viele Besucher gekommen seien, „kann man schon als Erfolg verbuchen“. Knapp 500 Gäste waren es, die mit dem Ensemble auf die vergangene Saison zurück- und auf die kommende Spielzeit vorausblickten. Und die das in den vergangenen Wochen restaurierte Wandbild von Martin Schmidt bestaunten.
Rück- und Ausblick auf der Bühne
„Es ist so geworden, wie wir es haben wollten“, sagte Fischer. „Es sollte kein Comic werden.“ Dank der Arbeit von Restaurator Frank-Uwe Albrecht biete das Kunstwerk nun wieder einen „wunderbaren Anblick“. Der Intendant dankte den vielen Unterstützern, die das Projekt mit ihren Spenden ermöglicht hatten.
„Ich habe lange nicht an den Erfolg geglaubt“, gab Fischer zu. Der Förderverein hatte schließlich den entscheidenden Beitrag geleistet, indem er seine Mitglieder noch einmal aktiviert hatte.
Für den Rückblick hatten Fischer und Dramaturgin Ann-Kathrin Hanss eine heitere Collage der gespielten Stücke erarbeitet. Was so aussah, dass zum Beispiel Egon plötzlich als Kreon sprach, Pettersson die Gäste auf dem Anwesen von Sir Charles Chadwick begrüßte oder Ismene mit Antigone über Fußball fachsimpelte.
Sehenswert auch Wilkes kleines Solo als Benny mit einer Geschenkpapierrolle. Zum Ausblick auf die neue Spielzeit trafen sich dann Norbert (Almut Liedke), ein Optimist (Christopher Wartig) und ein Pessimist (Philip Dobraß) an einem Tresen. Dort stellte sich auch das neue Ensemblemitglied vor: Julius Christodulow. Für den 22-jährigen Berliner ist es das erste Engagement nach seinem Studium. (mz)