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Tag der Regionen in Hettstedt Tag der Regionen in Hettstedt: Kupfersalz auf die Fettbemme

Von Susann Salzmann 10.10.2016, 12:42
Hans-Uwe Böhm aus Großörner testet den elektrischen Radlader. Sein Enkel Hans hört mit zu, als Martin Hillmer (l.) das Fahrzeug erklärt.
Hans-Uwe Böhm aus Großörner testet den elektrischen Radlader. Sein Enkel Hans hört mit zu, als Martin Hillmer (l.) das Fahrzeug erklärt. Salzmann

Hettstedt - Mit ökologischen Produkten und dem nachhaltigen Wirtschaften hat Petrus offenbar noch nichts am Hut. Er bescherte dem Tag der Regionen am Samstag in Hettstedt, der unter diesem Motto stand, jedenfalls richtiges Schmuddelwetter. So blieb der erhoffte Ansturm der Besucher aus. Und auch mancher Händler zog es vor, „kurzfristig abzusagen oder gleich wegzubleiben“, so Buchhändler und Mitorganisator Steffen Keilert, der seine Verärgerung darüber nicht verheimlichte.

Kupfersalz zum Reformationsjubiläum 2017 kreiert

Dabei hatte er mit weiteren Mitstreitern kurz zuvor noch Pavillons zum Unterstellen für die Händler besorgt. Wer sich trotz des Nieselregens zu einem Rundgang am Markt aufgemacht hat, der konnte einiges Interessantes entdecken. Beispielsweise das neue Kupfersalz, das die Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz zum Reformationsjubiläum 2017 kreiert hat. Der Name leitet sich von der Farbe ab und nicht etwa davon, dass darin Kupfer enthalten ist.

Das kupferfarbene Salz, dem verschiedene Kräuter beigemischt sind, wurde in einer limitierten Auflage von 2 200 Gläschen produziert. Knapp 50 davon haben Mitarbeitern der Stadt zum Tag der Regionen verkauft. „Auch unsere Fettbemmen haben wir als Kostprobe damit bestreut“, so Susanne Hähner. Apropos vorstellen: Optikermeister Axel Bietz präsentierte vor seinem Geschäft besonders umweltverträgliche Brillengestelle aus Naturmaterialien wie Büffelhorn oder Holzfurnier.

Hans-Uwe Böhm aus Großörner richtete seine Aufmerksamkeit dagegen auf einen elektrischen Radlader, den der Stahlbauer sogleich auf Herz und Nieren prüfte. „Sehr handlich und leise. Der sollte vor allem in Ställen wegen der fehlenden Abgasbelästigung für Mensch und Tier zum Einsatz kommen“, meinte der Mann, der auch seine beiden Enkel Hans (3) und Emil (10) mal auf das Gefährt setzte.

Den Kleinsten umweltbewusstes Handeln näher bringen

Ihnen versuchen die Großeltern, umweltbewusstes Handeln näher zu bringen. So wurde jüngst eine Werkbank aus abgelagertem Holz und altem Metall zusammengebaut, erzählte seine Frau. Zudem würden für die Einkäufe keine zusätzlichen Plastikbeutel gekauft. Beide begeistern sich grundsätzlich auch für ein Elektro-Auto. „Noch ist es mir aber zu teuer und es gibt zu wenig Ladestationen“, sagte Böhm. Verkäufer Martin Hillmer hielt dagegen. Bis zu 150 Kilometer könnten mit einem solchen Auto zurückgelegt werden.

„Wir müssen die Leute dafür sensibilisieren. Wer fährt wirklich so viele Kilometer an einem Tag, so dass er es nicht nach Hause zurückschafft und unterwegs eine Lade-Tankstelle braucht“, fragte er die umstehenden Besucher. Im Baugewerbe und der Landwirtschaft seien die E-Fahrzeuge bereits angekommen, denn sie verursachten weniger Wartungskosten, geringere Betriebskosten und verringern den Kohlenstoffdioxidausstoß, umschrieb Hillmer die Vorteile des Elektro-Radlader.

Ungeachtet dessen plädierte Mitorganisator Keilert für mehr Präsenz des alten Handwerks bei der nächsten Auflage. So könnte ein Zahntechnikermeister vergangene und modernen Arbeitstechniken vorstellen. Und Katrin Tarricone, eines von derzeit 23 Mitgliedern der Innenstadtgemeinschaft, wünschte sich, dass noch mehr Geschäfte, wie beispielsweise Kanzleien „und überhaupt alle Gewerbetreibenden, die von einer attraktiven Innenstadt leben“, mitmachen. (mz)

Susanne Hähner von der Stadt bietet das Kupfersalz an.
Susanne Hähner von der Stadt bietet das Kupfersalz an.
Winterfeld