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Beschäftigung mit der klassischen Zeitung Spaß mit raschelnder Lektüre: Hettstedter Gymnasiasten nehmen am Projekt „Medienklasse 24“ teil

Die vier achten Klassen des Humboldt-Gymnasiums Hettstedt beteiligten sich für vier Wochen am neuen medienpädagogischen Projekt der Mitteldeutschen Zeitung.

Von Beate Thomashausen 22.03.2024, 06:30
Zwei von vier achten Klassen, die sich in diesem Schuljahr am gemeinsamen Projekt  von MZ und Volksstimme „Medienklasse 24“ beteiligten, hatten jetzt auch Gelegenheit, ihre Fragen an einen MZ-Reporter zu stellen.
Zwei von vier achten Klassen, die sich in diesem Schuljahr am gemeinsamen Projekt von MZ und Volksstimme „Medienklasse 24“ beteiligten, hatten jetzt auch Gelegenheit, ihre Fragen an einen MZ-Reporter zu stellen. (Foto: Beate Thomashausen)

Hettstedt/MZ. - Das typische Rascheln einer Zeitung beim Aufblättern hört man nicht mehr so häufig. Schade, wie die Deutschlehrerinnen Gabriele Schmidt und Manuela Fiedler finden. Tablet und Smartphone sind an den meisten Frühstückstischen die Medien, mit denen morgens fix die neusten Nachrichten aus aller Welt und auch aus der Region abgerufen werden.

Gedruckte Tageszeitung lesen

Aber das sei eben nicht dasselbe wie das Lesen in einer Zeitung. Deshalb wollen die Pädagoginnen ihren Schülern das Medium Tageszeitung nahe bringen, indem sie sich für das medienpädagogische Projekt „Medienklasse 24“ anmeldeten.

›› Informationen rund ums Projekt: medienklasse-mitteldeutschland.de

„Als wir uns mit unseren Klassen für das neue Medienprojekt beworben haben, war es uns wichtig, dass wir die gedruckte Tageszeitung lesen und nicht das Tablet nutzen“, sagte Gabriele Schmidt. Ihre Kollegin Manuela Fiedler pflichtete ihr bei, dass gerade der Umgang mit dem scheinbar alltäglich Medium Tageszeitung etwas besonderes für die Schüler war.

„Das war vor ein paar Jahren noch anders“, erinnerte sich Schmidt, die sich schon seit mehr als zehn Jahren mit Schulklassen an den jeweiligen Medienprojekten der Mitteldeutschen Zeitung beteiligt.

Information über die Arbeit eines Reporters

Doch in diesem Jahr fiel es den beiden Deutschlehrerinnen ganz besonders auf, dass es für ihre Schüler neu war, die Tageszeitung förmlich mit allen Sinnen zu erfahren.

„Man kann die gedruckte Zeitung anfassen, man hört sie rascheln, das frischbedruckte Papier hat einen ganz eigenen Geruch und nicht zuletzt kann es passieren, dass man nach dem Lesen schwarze Finger von der Druckerschwärze hat“, beschreibt Manuela Fiedler die Erfahrungen, die ihre Schüler sammelten, als sie vier Wochen lang die Mitteldeutsche Zeitung ans Humboldt-Gymnasium geliefert bekamen und für sich entdecken konnten.

Außerdem nutzten sie ihr Medienprojekt auch dafür, sich im Unterricht am praktischen Beispiel über verschiedene Darstellungsformen zu informieren. Und sie nutzten die Gelegenheit, einen Reporter zu sich in die Schule einzuladen, um etwas über den Beruf und Arbeitsalltag eines Journalisten zu erfahren. Mit einer Menge Fragen warteten die Jugendlichen auf.

Klar, sie hatten beim Lesen viel Neues über ihre Region erfahren und auch darüber, wie eine Tageszeitung aufgebaut ist. Aber wie finden Journalisten eigentlich ihre Themen oder was passiert, wenn nichts passiert und man trotzdem eine Tageszeitung füllen muss? Und wer schreibt eigentlich die Leserbriefe?

Weiterentwicklung des medienpädagogischen Projektes „Klasse 2.0“

Für Laurent aus der 8/4 sind Leserbriefe und Meinungsbeiträge hin und wieder eine Einladung, sich zu einem Thema zu belesen. Er begeistert sich für regionale und überregionale Wirtschaftsnachrichten und fand hier in den vier Wochen des Projekts einigen Lesestoff in der MZ, der ihn interessierte.

Sehr viele seiner Klassenkameraden versuchten sich am täglichen Rätsel oder scheiterten leider immer wieder am Sudoku. Ella aus der 8/4 interessierte sich vor allem für überregionale Themen aus Wirtschaft oder Politik. „Die Lokalnachrichten interessieren mich nicht so.“ Und tatsächlich hat sich mancher auch schon am Kiosk eine eigene, gedruckte Zeitung gekauft.

„Manchmal kaufe ich mir beim Bäcker eine bunte Illustrierte mit Klatsch und Tratsch“, sagte eine der Achtklässlerinnen, die schon von klein auf die Kinderzeitung „Galaxo“ aus der MZ sammelt und sogar in einem Ordner aufbewahrt – zum Nachschlagen und falls sie mal ein Foto für ein Schulprojekt brauche.

„Medienklasse 24“ heißt die Weiterentwicklung des medienpädagogischen Projektes „Klasse 2.0“, dass es bis zum vergangenen Schuljahr noch gab. Die Mitteldeutsche Zeitung und die Magdeburger Volksstimme bieten das neue Projekt gemeinsam an. Es richtet sich an Schüler der Klassenstufen sieben bis neun aller Schulformen. Neu ist, dass mit „Medienklasse 24“ auch Grundschüler der Klassen drei und vier angesprochen wurden.