Sekundarschule Benndorf Sekundarschule Benndorf : Preisgeld für besonderes Lehrangebot

Benndorf - Sven Manthey muss nicht suchen. Die Unterlagen für die Berufsorientierungswoche an der Sekundarschule Benndorf Anfang Februar liegen griffbereit in seinen Akten: Der spezielle Stundenplan für die 9. Klassen mit Bewerbungsknigge, Betriebsausflügen und Trainingsstunden rund um den Lebenslauf ist geschrieben. Zwei DIN-A4-Seiten umfasst die Liste von Ausstellern zum Schule-Firma-Info-Tag, der zum Abschluss der Berufsorientierungswoche am 8. Februar in der Aula stattfinden soll. Um die 30 Unternehmen werden erwartet.
Mit all diesen Informationen konnte der Lehrer für Wirtschaft und Technik an der Sekundarschule Benndorf bei der Handwerkskammer Halle und der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau punkten. Als er die Ausschreibungsunterlagen zum Förderpreis „BOF 5.000“ für innovative und jugendgerechte Berufsorientierung entdeckte, griff er kurzerhand zu Papier und Stift beziehungsweise zur Tastatur seines Computers.
Preisgeld soll für gesundes Schulbuffet investiert werden
Der Pädagoge rechnete seiner Schule gute Chancen aus, in diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein. So kam es jetzt auch: Die Benndorfer Sekundarschule ist eine von acht Schulen aus dem südlichen Sachsen-Anhalt, die ein Preisgeld erhielten. „Bei uns sind es 600 Euro“, freut sich Manthey. Das Preisgeld soll zum Schule-Firma-Info-Tag eingesetzt werden. Manthey: „Wir wollen ein gesundes Buffet mit Obst und Gemüse anbieten.“ Schüler aus den fünften Klassen übernehmen die Organisation.
Die Benndorfer und die anderen Preisträger wurden für ihre ausgefallenen Ideen geehrt, „Jugendliche im Schulalltag mehr über duale Ausbildungsberufe erfahren zu lassen.“ Im Fall von Benndorf ist es die Berufsorientierungswoche für Neuntklässler. Sie wird immer in der letzten Woche vor den Winterferien veranstaltet und endet mit dem Schule-Firma-Info-Tag.
"Schüler fit fürs Leben machen"
Die Sekundarschule Benndorf lässt sich in ihren Aktivitäten vor allem von einem Gedanken leiten: „Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern die Schüler fit fürs Leben machen“, erklärt Schulleiterin Sylke Graf. Das Ziel sei, alle Schüler in eine Ausbildung zu bekommen.
Für Graf steht und fällt der Erfolg der Arbeit mit Wirtschaftslehrer Manthey. „Er setzt sich mit Leib und Seele für die Berufsorientierung an unserer Schule ein und versucht, den Rest des Kollegiums für das Vorhaben zu gewinnen“, sagt sie.
Über die Jahre habe er intensive Kontakte zu Unternehmen und Bildungseinrichtungen in der Region aufgebaut. Individuelle Betreuung erfahren Mädchen und Jungen in Spezialsituationen ab der 8. Klasse zudem durch Berufseinstiegsbegleiter.
Schüler sollen sich übers Ausbildungsangebot informieren
Lehrer Manthey schätzt die Gestaltungsmöglichkeiten, die ihm rund um die Berufsorientierung an der Benndorfer Sekundarschule gewährt werden. In diesem Jahr hat er eine Premiere in den Wochenplan zur Berufsorientierung aufgenommen: Einen Parcours mit acht Stationen, an denen die Schüler ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten testen können.
„Sie sollen zum Beispiel Reis- und Maiskörner sortieren“, so Manthey. Diese Aufgabe könne Aufschluss über die Feinmotorik geben. Geruchs- und Geschmacksproben hält der Parcours außerdem bereit. Wer auf diesem Gebiet nicht fit sei, komme für eine Ausbildung zum Koch nicht in Frage, erklärt Manthey den Sinn der Sache.
Und eine zweite Neuheit sieht er für dieses Jahr vor: Erstmals können sich nicht nur die Neuntklässler einen Überblick über das Ausbildungsangebot der Firmen zum Schule-Firma-Info-Tag verschaffen. Schüler aus jüngeren Klassen sind genauso willkommen. Es habe sich gezeigt, dass schon Fünftklässler großes Interesse an der Berufswahl zeigten, so Manthey.
Für die Neuntklässler kann es zum Schule-Firma-Info-Tag schon sehr konkret werden. Die jungen Leute haben die Möglichkeit, ihre Bewerbungsunterlagen, die sie während der Berufsorientierungswoche erarbeitet haben, direkt bei den Unternehmen abzugeben. Manthey: „Im vergangenen Jahr gingen 30 Prozent der Bewerbungen dort über den Tisch.“ Über diesen Weg nahm bereits so manche erfolgreiche Berufskarriere ihren Anfang.
(mz)