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Schönheitskur Schönheitskur: Diese Pläne hat der Hausherr für Sonnenschloss in Walbeck

Von Tina Edler 04.05.2018, 08:18
Die Halle war einst ein altes Lager für Getreide: Nach der Sanierung hat sich eine Gerüstbaufirma dort eingemietet.
Die Halle war einst ein altes Lager für Getreide: Nach der Sanierung hat sich eine Gerüstbaufirma dort eingemietet. Jürgen Lukaschek

Walbeck - „Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden“, sagt Peter Endres lächelnd, während er über das Gelände des rund 1.000 Jahre alten Sonnenschlosses in Walbeck geht. Viel hat sich schon getan, seit er 2011 das Anwesen im Hettstedter Ortsteil erworben hat. „An so vielen Ecken trifft mittlerweile Alt auf Neu“, beschreibt es der Hausherr.

Fortschrittliche Solaranlagen zieren die Dächer der historischen Gebäude, und im Südflügel des Haupthauses sind schon erste moderne Wohnungen entstanden, während nebenan alte Getreidelager und Kutschhäuser auf eine neue Bestimmung warten.

„Wir wollen Gebäude für Gebäude wieder instand setzen“, sagt Endres. Und dabei sollen auch zahlreiche Räume neu genutzt werden. Um das umzusetzen, haben sich in den vergangenen Jahren einige Firmen auf dem Gelände angesiedelt und den alten Räumen wieder Leben eingehaucht.

„Wir haben mittlerweile zehn Mieter hier im Schloss“

So hat das „Pferde-Therapie- und Seminarzentrum Schloss Walbeck“, das von Andrea Blath geleitet wird, einen Gebäudetrakt samt Stallungen auf dem Anwesen bezogen. Und auf der anderen Seite des Hofs hat Annett Willert das „Königreich der Stoffe“ eingerichtet. Sie liefert Schnittmuster, Stoffe und anderes Nähzubehör.

„Wir haben mittlerweile zehn Mieter hier im Schloss. Aber natürlich auch noch Platz für weitere“, sagt Endres und zeigt auf ein altes Kutscherhaus. „Hier könnte jemand zum Beispiel einen kleinen Laden einrichten“, erklärt er.

Besonders große Pläne hat der Schlossbesitzer mit dem Haupthaus. Sowohl das historische Kellergewölbe als auch die alten Zimmer in den oberen Etagen würden sich für diverse Veranstaltungen eignen, findet Endres. Große und kleine private Feiern, aber auch Lesungen oder Konzerte könnten hier stattfinden. Allerdings weisen viele Wände und Decken Risse auf und auch einige der alten Parkettböden wurden herausgerissen, wie einzelne Überreste in den Gutsherrenzimmern zeigen.

„Wir können noch nicht richtig abschätzen, wie viel kaputt ist. Deswegen soll jetzt eine Schadenskartierung gemacht werden“, erklärt Endres. Dafür waren unter anderem auch Vertreter des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie in Sachsen-Anhalt in der vergangenen Woche vor Ort, um die Gebäudeteile unter die Lupe zu nehmen. Als nächstes sollen nun Ideen gesammelt und ein Konzept für die Sanierungspläne erstellt werden.

Um all diese Projekte auch umsetzen zu können, wurde bereits vor drei Jahren der „Förderverein Sonnenschloss Walbeck“ gegründet. „Wir fangen aber jetzt erst so richtig an mit unserer Arbeit“, sagt Endres. Mittlerweile hat der Verein 14 Mitglieder, darunter auch die Nachkommen der ehemaligen Gutsherren, wie Endres erklärt. Dennoch hofft der Schlossbesitzer auf weitere Mitstreiter, die „uns vor allem mit Ideen hier im Schloss unterstützen können“. Denn nach und nach soll das Sonnenschloss in Walbeck ein Treffpunkt für Jung und Alt werden.

Kontakte zum Förderverein oder weitere Informationen zur historischen Schlossanlage, gibt es unter www.sonnenschloss-walbeck.de (mz)

Peter Endres (links) erklärt den Gästen die Pläne für das Schloss.
Peter Endres (links) erklärt den Gästen die Pläne für das Schloss.
Jürgen Lukaschek