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Schloss Gerbstedt Schloss Gerbstedt: Gerücht um Verkauf hält sich hartnäckig - Stewman schweigt weiter

Von Anke Losack 31.07.2018, 14:20
Phil Stewman schweigt weiter zu den Gerüchten, wonach seine Mutter Schloss Gerbstedt angeblich verkauft haben soll.
Phil Stewman schweigt weiter zu den Gerüchten, wonach seine Mutter Schloss Gerbstedt angeblich verkauft haben soll. Lukaschek

Gerbstedt - Über Gerbstedt lacht am Montag die Sonne. Im Freibad herrscht schon am Vormittag reger Betrieb, in Geschäften am Markt machen Leute Erledigungen. Am Gerbstedter Schloss hingegen herrscht Stille. Weder Phil Stewman noch seine Mutter sind zu sehen.

Und schon gar nicht reagieren sie auf das Gerücht, das seit Tagen die Runde macht, die Mutter habe Schloss Gerbstedt verkauft. Während Stewman selbst der MZ erklärt hatte, dass er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts sage, war seine Mutter erst gar nicht zu erreichen. Auch am Montag nicht.

Schloss Gerbstedt: Gerüchteküche in Gerbstedt brodelt

Erst recht brodelt es in der Gerüchteküche. „Es ist ihre private Angelegenheit“, meint eine Frau, die gerade aus dem Freibad kommt. Eine Begleiterin fügt an, dass sie es „schade“ finden würde, wenn das, was in den vergangenen Jahren auf dem Schloss entstanden ist, „wieder einschlafen“ würde.

Phil Stewman, der bürgerlich Philipp Schmidt heißt und in Halle aufgewachsen ist, hat im Oktober 2010 das unter Denkmalschutz stehende Schloss gekauft und mit seiner Familie beim Umbau größtenteils selbst Hand angelegt. Veranstaltungssäle und ein Trauzimmer wurden hergerichtet, ein Café ist entstanden und in einer Tagespflege im Souterrain des Hauses werden Senioren betreut.

Wem gehört nun das Schloss Gerbstedt?

Warum das Schloss nicht Stewman, sondern seiner Mutter gehört haben soll und welche Gründe hinter dem angeblichen Verkauf stecken, bleibt noch das Geheimnis der Familie. Sollte das aber stimmen, „begreife ich das nicht“, meint der Gerbstedter Günther Beinert. Der bekannte Burgen- und Eisenbahnmodellbauer kommt am Montagvormittag aus seiner Werkstatt, will nach Hause. „Es ist zu warm“, sagt der 84-Jährige.

Der angebliche Schlossverkauf beschäftigt ihn und seine Frau, wie er sagt. „Wir sind erschüttert.“ All das, was Phil Stewman im Schloss geschaffen habe, „ist sein Lebenswerk“, meint Beinert und fügt an: „Man kann aber nicht hinter die Kulissen gucken.“ Das Schloss ist ein regionales Kulturdenkmal. Was sagt die Stadt zu dem angeblichen Verkauf? Wie es auf MZ-Anfrage heißt, wird man momentan keine Auskunft geben.

Facebook-Nutzer diskutieren angeblichen Verkauf vom Schloss Gerbstedt

Im sozialen Netzwerk Facebook wird in der Gruppe „Gerbstedter Leute“ diskutiert. „Leute, es geht doch immer nur um die Kohle“, schreibt da beispielsweise ein Nutzer. Wiederum andere machen sich Sorgen um die Zukunft des Schlosses. So meint ein ehemaliger Gerbstedter: „Ich fände es eigentlich für die Stadt sehr traurig. Da war einmal wieder für meine alte Heimat ein etwas anderer Anziehungspunkt geschaffen und dann wäre so etwas wieder vorbei. [...]“ (mz)