Sanierung Sanierung: Arbeiten auf Gut Walbeck gehen voran

Walbeck/MZ - Elf Termine in drei Tagen. Wenn Peter Endres, der Besitzer von Schloss Walbeck, aus Baden-Württemberg für einige Tage nach Walbeck kommt, jagt bei ihm ein Termin den nächsten. Schließlich soll die Sanierung des Schlosses weitergehen. „Außen sind wir sehr weit“, sagt er, „alle Sachen, die akut waren, sind behoben.“ Gemeint sind die Dächer, von denen Einsturzgefahr ausging. „Statisch ist jetzt alles in Ordnung“, erklärte Endres. Und nun soll die Kür folgen.
Das betrifft insbesondere den Innenausbau im Schlossbereich. In den Süd- und Hauptflügel sind bereits neue Fenster eingesetzt worden. Bei einem Termin mit einer Heizungs- und Sanitärfirma wurde am Dienstag der geplante Ausbau des Gebäudes besprochen. Denn Wohnungen einzurichten, sei geplant, so Endres. „Die ersten können in diesem Jahr vermietet werden“, meint er. Insgesamt sollen vier Wohnungen entstehen, jeweils 80 bis 120 Quadratmeter groß.
Insgesamt 20 Pferdeboxen
Das seit der Wende leerstehende Schloss mit seinen 16 Wirtschaftsgebäuden wurde 2011 von der Familie Endres gekauft und befand sich in desolatem Zustand. Viele Dachstühle waren durch den fast 20-jährigen Leerstand marode geworden. In Absprache mit dem Denkmalschutz wurden sämtliche Dachflächen der Wirtschaftsgebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die nun die weitere Sanierung des ehemaligen Rittergutes finanziert.
Zur Kür gehört zudem der Bau eines Reitplatzes, einer Reithalle und der Ausbau von Pferdeboxen. „Zwei Pferde sind schon da“, sagt der Gutsbesitzer. Insgesamt sollen 20 Boxen entstehen, Anfragen für die Nutzung lägen schon vor. „Der zukünftige Reitplatz sieht noch furchtbar aus“, sagt er und lacht. Steinhaufen liegen herum. „Aber das soll demnächst beräumt werden“, fügt er an. Eine Reitlehrerin habe ihm gegenüber auch schon Interesse gezeigt, Reitunterricht anzubieten. Auf dem Interesse einer seiner Mitarbeiter beruht die Idee, eine kleine Backstube in einer der Räumlichkeiten herzurichten. „Der Mitarbeiter ist Bäcker“, sagt Endres. Zu Veranstaltungen, die auf dem Gut stattfinden, könnte dann frisches Brot gebacken werden.
Auch in Sachen Veranstaltungen ist schon etwas in Planung, wie der Besitzer sagt. Im nächsten Monat soll eine Photovoltaik-Ausstellung in der alten Treckerwerkstatt eröffnet werden. Interessenten können sich unter anderem darüber informieren, wie ein Modul funktioniert oder wie es auf dem Dach montiert wird, so Endres. Das Fachwissen dafür bringt er selbst mit, denn er ist Photovoltaik-Anlagen-Experte.
Platz für Lager
Die weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr könnten kultureller Natur sein, Lesungen oder Musikkonzerte, sagt er. Und wie wäre es mit einem Design-Museum, so wie es kürzlich für das Mansfeld-Museum zur Debatte stand, im Schloss Walbeck? „Davon habe ich noch nichts gehört“, sagt der Besitzer und fügt an: „Wir haben viele Räume, für die wir noch keine Nutzung vorgesehen haben.“ Leerstehende Nebengebäude böten Platz für mehrere Lager von Firmen.
Eine Bestandsaufnahme der Räumlichkeiten und ein Konzept für das Schloss hat der Besitzer von Ortsbürgermeisterin Petra Wernicke erhalten. „Ein Interessent hatte es mir hinterlassen“, sagt sie und gibt den Ordner mit Unterlagen an den Schlossherrn. Kurz zuvor hatte er Gespräche mit einer Firma, die die Mauern mit Sand abstrahlen will. „Es geht Schlag auf Schlag“, sagt Endres und freut sich. Er hat Termine über Termine.

