Osterfeuer am 20. April Osterfeuer am 20. April: "Respektlos gegenüber Opfern des Nationalsozialismus"

Quenstedt - Nachdem die Arnsteiner Verwaltung grünes Licht für den Nachholtermin des Quenstedter Osterfeuers samt Fackelumzug gegeben hat, zeigt man sich beim ausrichtenden Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr positiv gestimmt. „Wir sind froh, dass die Veranstaltung genehmigt wurde“, sagte der Vereinsvorsitzende Reno Elmer am Donnerstag der MZ. Gerade für die Kinder sei es schön, das Umzug und Feuer sowie die Eiersuche stattfinden könnten.
Dass die Veranstaltung an diesem Freitag wie geplant durchgeführt werden kann, war in den vergangenen Tagen alles andere als sicher. Der Grund: Bei der Verwaltung hatten einige Bürger Bedenken wegen des Datums angemeldet, handelt es sich doch um den 20. April, den Geburtstag Adolf Hitlers.
Datum für Osterfeuer in Quenstedt unangemessen?
Zunächst war von der Verwaltung nur das Osterfeuer, nicht aber der Fackelumzug genehmigt worden, ehe am Mittwochnachmittag nach Rücksprache mit dem Landkreis die Genehmigung für die gesamte Veranstaltung erteilt wurde. Laut Feuerwehr hatte man den geschichtlichen Hintergrund des Datums bei der Suche nach einem Nachholtermin für das wetterbedingt ausgefallene Osterfeuer am Gründonnerstag schlicht nicht bedacht.
Die Genehmigung stößt indes weiterhin nicht bei allen Arnsteinern auf uneingeschränkte Zustimmung. „Ich finde den Termin unangemessen und respektlos gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus“, sagte eine Frau, die anonym bleiben will, der MZ. Jeder wisse, dass dieser Tag von Rechtsextremen zelebriert werde. Mit der Genehmigung bestehe die Gefahr, „schlafende Hunde zu wecken“.
Das sagt der Verein Miteinander zum Osterfeuer am 20. April
Man habe interessehalber bei einer anderen Stadt in der Region nachgefragt, sagte sie. „Dort hieß es, dass man so etwas an einem solchen Tag nie genehmigt hätte.“ Dass nicht bedacht wurde, um welches Datum es sich handele, zeige, dass die Geschichte vergessen werde. „Das ist eine gefährliche Entwicklung.“
David Begrich, Mitarbeiter des Vereins Miteinander, der sich gegen Rechtsextremismus engagiert, sagte, dass grundsätzlich nichts dagegen spreche, am 20. April ein Feuer zu machen. Die entscheidende Frage sei, wie sichergestellt werde, dass es nicht zu „vom Veranstalter nicht intendierten“ Äußerungen komme.
Personen, die den 20. April dafür nutzten, etwa Symbole mit Bezug zum Nationalsozialismus zu zeigen und Parolen zu rufen, machten sich strafbar, sagte er.
Wie Polizeisprecherin Ulrike Diener sagte, werde die Polizei am Freitag vor Ort sein. Es gebe jedoch keine konkreten Anhaltspunkte, dass Personen aus dem rechten Spektrum die Veranstaltung für ihre Zwecke nutzen wollten. (mz)