Neueinteilung der Schulbezirke Neueinteilung der Schulbezirke: Kein Durchbruch in der Sitzung des Kreisausschusses

Hettstedt - Wieder keine Lösung in der Diskussion um die Änderung der Schulbezirke. Der Kreisausschuss verzichtete am Montagabend darauf, die vom Stadtrat in Hettstedt vorgenommenen Änderungen zu akzeptieren und eine Zustimmungsempfehlung auszusprechen. Der Grund: Man sieht sich nicht wirklich imstande, die Sachlage zu beurteilen. Nun soll es noch einmal eine außerordentliche Sitzung des Kreisausschusses nur zu diesem Thema geben - wahrscheinlich einen Tag vor dem Kreistag (Mittwoch, 19. April) oder am selben Tag.
Vertreter der Stadt Hettstedt und Elternvertreter sollen bei neuem Treffen dabei sein
„Wir müssen vorher noch einmal mit Vertretern aus Hettstedt sprechen“, sagte Eduard Jantos (CDU). Man wolle schließlich keinen Streit auf dem Rücken der Eltern austragen. „Wir wollen noch einmal genau wissen, wie das alles funktionieren soll.“ Deswegen sollen beim neuerlichen Treffen nicht nur Vertreter der Stadt Hettstedt dabei sein, sondern auch Elternvertreter.
Die Verwaltung der Stadt Hettstedt hatte in der vergangenen Woche die Planungen zu den Schulbezirken noch einmal überarbeitet und auf die Zustimmung des Kreistages gehofft. In der Diskussion geht es um die Neueinteilung der Schulbezirke und damit auch um die Beförderung der Kinder zur Schule. Hintergrund ist die Schließung der Grundschule „Am Bahnhof“. Da die Pläne zur Neuordnung der Schulbezirke noch nicht durch den Kreistag sind, gibt es in Hettstedt noch keine Planungssicherheit, was die Frage betrifft, wo Kinder zur Schule gehen. Auch in Sachen Hortplanung und Schulbuchbestellung ist die Lage ungewiss.
Zusätzliche Transport im Schülerverkehr als eines der Hauptprobleme
Aktuell sei noch keine Lösung in Sicht, meinte Landrätin Angelika Klein (Die Linke) im Laufe der rund halbstündigen Debatte im Kreisausschuss am Montag. Zwar habe Hettstedt Nachbesserungen beschlossen, dennoch blieben zu viele Fragen offen. „Ist das Hauptproblem geklärt?“, fragte Christine Kümmel, Fraktionsvorsitzende der Linken, und bezog sich auf die Kosten der zusätzlichen Transporte und das Problem des Umsteigens. Das Problem, das die meisten Ausschussmitglieder umtrieb: Man kennt sich in Hettstedt nicht so detailliert aus, dass man die Lage ausreichend einschätzen könne. Das soll sich nun ändern, wenn mit den Vertretern der Stadt direkt das Gespräch gesucht wird.
Die Leiterin des Schulamts, Christin Hachmeister-Hübner, begrüßte, dass die Stadt Hettstedt im Stadtratbeschluss vom 28. März die Idee ad acta gelegt hat, das Problem durch zusätzliche Busse und Umsteigemöglichkeiten zu lösen. „Das haben wir beanstandet und das wurde auch geändert.“
Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) zeigte sich offen gegenüber möglichen Gesprächen. Gleichwohl äußerte er im Gespräch mit der MZ auch Unverständnis über die Entwicklungen. „Die Beschlusslage ist dem Landkreis seit September bekannt“, sagte Kavalier. Dass der Landkreis „fünf Minuten vor der Angst“ Nachbesserungen anmahne, sei unverständlich. Man hätte auf mögliche Probleme viel früher hinweisen und diese ausräumen können, sagte Kavalier rückblickend. „Das ist kein fairer Umgang miteinander.“ Überdies habe der Landkreis offenbar die Kreistagsmitglieder nicht ausreichend informiert. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass der Landkreis bewusst ein Spiel auf Zeit spielt“ - weil man aufgrund der Nichtfertigstellung der Anne-Frank-Schule sowie des Gymnasium-Neubaus Grundschul-Kapazitäten brauche.
Beschluss soll auf dem Kreistag nach Ostern verabschiedet werden
Sylvia Gröger, Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule II und ehemalige Elternvertreterin, war am Montagnachmittag ebenfalls in der Kreisverwaltung zu Gast und wurde von den Ausschussmitgliedern auch in die Diskussion einbezogen. „Ich finde es gut, dass wir nun einen Termin vereinbart haben, um die Sache noch einmal zu besprechen.“ Es sei gut, „dass die Elternvertreter dann mit am Tisch sitzen werden.“ Das Thema sei tatsächlich komplex und der Ansatz, sich noch einmal zu informieren, nicht per se von der Hand zu weisen. „Es ist auf alle Fälle ein positives Signal. Nun tut sich etwas“, so Gröger.
Allerdings läuft langsam die Zeit weg. Denn auf dem Kreistag nach Ostern muss der Beschluss verabschiedet werden. Landrätin Angelika Klein blickte denn auch schon einmal voraus: „Ich denke, es kann nur mit Kompromissen gehen.“ (mz)