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Meistersammlung auf Reisen Meistersammlung auf Reisen: Darum sollen tausende Exponate in die Kupferstadt umziehen

Von Tina Edler 17.04.2018, 06:00
Regina Ziesche (li.) und Marga Franke im Keller der Kreishandwerkerschaft: Die historische Sammlung der Alten Meister muss umziehen.
Regina Ziesche (li.) und Marga Franke im Keller der Kreishandwerkerschaft: Die historische Sammlung der Alten Meister muss umziehen. Lukaschek

Eisleben/Hettstedt - „Hier standen die Trockenhauben, und hier hingen alte Schneidemaschinen“, sagt Marga Franke, ehemalige Obermeisterin der Friseurinnung. Sie zeigt dabei auf leer geräumte Regale und kahle Wände im Keller des Gebäudes der Kreishandwerkerschaft Mansfeld-Südharz in Eisleben.

Hier hatte der Klub der alten Meister, bei dem auch Franke Mitglied ist, die letzten zehn Jahre Tausende Utensilien, Maschinen und mehr aus den unterschiedlichsten Gewerken gesammelt und ausgestellt. Doch der Platz wird langsam zu klein und die Kellerräume sind vor allem im Winter häufig feucht. „Außerdem werden wir auch alle älter, was die Betreuung der Ausstellung nicht einfacher macht“, sagt Franke.

Ausstellung des Klubs der Alten Meister soll nach Hettstedt ziehen

Deswegen suchten die Mitglieder gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft seit geraumer Zeit nach passenden neuen Räumen. Fündig wurde man nun in Hettstedt. Das alte Stadtmauergebäude und der Franzosenturm im Zentrum, die schon länger nicht mehr genutzt werden, sollen diese repräsentative Aufgabe künftig übernehmen.

Um die Betreuung der Ausstellung würde sich dann federführend der Verein Alte Druckerei Heise in Hettstedt kümmern. So ist die bisherige Idee.

Damit die rund 4.000 Stücke umfassende Sammlung nach Hettstedt umziehen kann, werden in den nächsten Wochen die Ausschüsse der Stadt sowie der Stadtrat Hettstedts darüber beraten und entscheiden. Denn die Exponate sollen als Schenkung der Stadt Hettstedt übergeben und infolgedessen als Dauerleihgabe dem Verein Alte Druckerei zugeteilt werden.

Handwerksmuseum soll in Hettstedt geschaffen werden

Damit soll ein Handwerksmuseum geschaffen werden, das die innerstädtische Kultur zwischen Gangolfkirche, Kunstzuckerhut und Alter Druckerei erweitert, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt. Bereits im zurückliegenden Stadtrat stand das Thema schon auf der Tagesordnung, wurde aber in die Ausschüsse zur Vorstellung und Beratung zurückgegeben.

Damit im Zuge dessen auch alle offenen Fragen in Bezug auf die Nutzung und Umsetzung geklärt werden können, hat sich aus den beteiligten Parteien ein Arbeitskreis gebildet, der ein Konzept für die handwerkspädagogische Ausstellung erstellt, erklärt Regina Ziesche, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft.

Ausstellung mit touristischer und pädagogischer Bedeutung

Denn die gesammelten Exponate seien nicht nur für die touristische Schiene von Bedeutung, sondern auch für die pädagogische. „Wir hatten bisher in Eisleben auch viele Schulen, die die Ausstellung aufsuchten. Das soll auch künftig so sein.“ Damit führe man die Schüler an die handwerklichen Berufe heran und mache ihnen diese Kunst als potenzielle Ausbildungsplätze schmackhaft, meint auch Franke.

Deswegen sei der Erhalt und die öffentliche Ausstellung der Sammlung so wichtig. „Wir sind froh, mit dem Hettstedter Verein jemanden gefunden zu haben, der das gut übernehmen wird. Wir wissen die Stücke dort in guten Händen“, so die pensionierte Friseurmeisterin.

Bauausschuss der Stadt Hettstedt berät am Dienstag zum Vorhaben

Denn die Mitglieder des Vereins Alte Duckerei haben selbst schon Erfahrung im Umgang historischen Exponaten und deren Präsentation für die Öffentlichkeit. „Wir freuen uns auf die Aufgaben, die vor uns liegen. Die Ausstellung wäre auf jeden Fall eine Bereicherung für die Stadt“, sagt André Kosig vom Hettstedter Verein.

Das Thema ist am Dienstag, 17. April, im Bauausschuss der Stadt Hettstedt auf der Tagesordnung. Der öffentliche Teil beginnt 17 Uhr. Die Sitzung findet in der Klosterschänke in Walbeck statt. (mz)

Im Stadtmauergebäude und dem Franzosenturm soll die Ausstellung einziehen.
Im Stadtmauergebäude und dem Franzosenturm soll die Ausstellung einziehen.
Lukaschek