Mäuseplage in Mansfeld-Südharz Mäuseplage in Mansfeld-Südharz : Mit Legeflinte auf Nager-Jagd

Gerbstedt - Milder Winter, Sonne und kaum Regen in den letzten Wochen - über so ein Wetter freuen sich nicht nur Ausflügler. Auch die Feldmäuse finden es nett und vermehren sich stark - sehr zum Leidwesen der Landwirte.
„Wir könnten ein richtig extremes Mäuse-Jahr bekommen“, befürchtet Wolfgang Minning, Vorsitzender des Bauernverbandes Mansfeld-Südharz. Anfang April habe es zwar an vier Tagen ununterbrochen geregnet und es habe Frost gegeben, so dass ein Teil der Nager eingegangen ist, sagt Wolfgang Beer, Geschäftsführer der Gerbstedter Agrar GmbH. Doch viele haben überlebt.
In den Ebenen wimmelt es von Mäusen
Während die Übergänge zum Harz Minning zufolge weniger betroffen sind, wimmelt es in den Ebenen von Mäusen. Die Bauern versuchen zwar, deren Ausbreitung zu verhindern, und legen Giftköder aus. Allerdings dürfen sie das nicht großflächig tun, sondern nur zielgerichtet in die Mauselöcher. „Viel Zeit haben die Landwirte nicht dafür, sonst wachsen ihnen die Frühjahrsarbeiten über den Kopf“, erklärt Minning.
Pflug platziert Giftköder
Die Gerbstedter Agrar GmbH nutzt gegen die Plage einen besonderer Pflug. Mit dessen Hilfe werden um die Schläge herum Kanäle in den Boden gezogen und dort Giftköder platziert. Mäuse, die aus ihren Rückzugsgebieten an Feld- und Straßenrändern in Richtung Acker ziehen, finden diese Köder und fressen sie. Mitten auf den Äckern wird gegen die Nager sozusagen in Handarbeit vorgegangen. Mitarbeiter der Genossenschaft ziehen mit der sogenannten Legeflinte, die wie ein Rohr aussieht, von einem Loch zum anderen und geben Gift direkt dort hinein, wo die Mäuse ihr Quartier haben. Es ist eine mühselige Arbeit.
„Noch diese und die andere Woche, dann hören wir mit der Mäuse-Bekämpfung auf“, sagt Wolfgang Beer. Die Pflanzen werden ohnehin schon so groß, dass die Menschen, aber auch die Greifvögel Mauselöcher und Mäuse nur schwer sehen können. Zur großen Freude für die Letzteren. (mz)