Leben für den Bergbau Mansfelder Land: Bernd Friedrich und der Förderverein des Mansfeld-Museums

Hettstedt - „Er lebt für den Bergbau“, sagt Annett Franke spontan, als sie bei einem Rundgang durch das Mansfeld-Museum in Hettstedt und der Besichtigung der Dampfmaschine Bernd Friedrich entdeckt.
Friedrich ist der Vorsitzende des Fördervereins des Mansfeld-Museums und vertraut mit allem, was mit dem Bergbau, Mineralien oder Dampfmaschinen zu tun hat. Der 60-Jährige durchwanderte die traditionelle Schule des Kupferschieferbergbaus, ist gelernter Facharbeiter für Bergbautechnologie und arbeitete unter Tage auf dem Bernhard-Koenen-Schacht in Nienstedt.
Bernd Friedrich lebt für den Bergbau
Als dieser dann geschlossen wurde, arbeitete Bernd Friedrich bei der Bergsicherung. Er kennt das Mansfelder Land mit all seinen Schächten und Lichtlöchern ganz genau und wenn der Mansfelder vom Bergbau erzählt, leuchten seine Augen.
Um der jahrhundertelangen Ära des Bergbaus im Mansfelder Land auch eine Stimme zu geben, ist er seit der Gründung des Fördervereins des Mansfeld-Museums auch Mitglied und leitet den knapp 40-köpfigen Verein seit 1993.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass all diese technischen Anlagen und Zeitzeugen des Kupferschieferbergbaus eines Tages verschwinden“, sagt er, als er am „Lichtloch 24“ steht und 93 Meter in die Tiefe blickt. Das „Lichtloch 24“ befindet sich im Bereich Burgörner/Altdorf und ist der Wetterschacht für den Schlüsselstollen.
Mansfelder Land: Friedrich ist Initiator der Mineralienbörse
Die Anlage stammt aus dem Jahr 1852 „und viele originale Teile sind noch erhalten“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins. Zugleich verweist Friedrich auf die bebilderte Ausstellung an den Wänden. Diese ist für Schulklassen, aber auch für Geschichtsinteressierte gleichermaßen interessant, wird in dieser doch die Funktionsweise der Lichtlöcher genau erklärt.
Der Förderverein des Mansfeld-Museums unterstützt nicht nur das Museum auf vielfältige Weise, sondern ist auch Initiator der Mineralienbörse, die jedes Jahr hunderte Sammler und Interessenten in die Kupferstadt Hettstedt lockt. Auch Bernd Friedrich gehört zu den Sammlern von Mineralien und hat sich über die Jahre hinweg auf die Gesteine konzentriert, die vorrangig in der Heimat vorkommen. Manchmal sucht der ehemalige Bergmann auf den Halden nach kleinen Schätzen oder findet fehlende Stücke auf anderen Mineralienbörsen, auf die er regelmäßig fährt, um auch für das Event in Hettstedt „die Werbetrommel zu rühren“.
Mineralien- und Fossilienbörse im Mansfeld-Museum
Dabei sei die Anfrage der Aussteller in den vergangenen Jahren enorm angestiegen, weiß Bernd Friedrich zu berichten. Im gleichen Atemzug betont er jedoch, „dass wir jetzt an unserer platztechnischen Grenze sind“. In diesem Jahr wird die „Internationale Mineralien- und Fossilienbörse“ am 9. August, einem Sonntag, ab 10 Uhr im Mansfeld-Museum stattfinden.
Nach der Mineralienbörse folgen schließlich noch vom 15. bis 16. August die „Internationalen Modelldampftage“, die sehr beliebt sind und zu den Großveranstaltungen des Fördervereins des Mansfeld-Museums gehören. (mz)