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Mansfelder Kupfer und Messing GmbH in Hettstedt Mansfelder Kupfer und Messing GmbH in Hettstedt: Modernisierung ermöglicht weltweit einzigartiges Angebot

Von Wladimir Kleschtschow 13.01.2016, 19:16
Eine weitere Rolle ist fertig. Der letzte prüfende Blick, ob alles in Ordnung ist.
Eine weitere Rolle ist fertig. Der letzte prüfende Blick, ob alles in Ordnung ist. Klaus Winterfeld Lizenz

Hettstedt - MKM wächst, wächst und wächst. Und das konsequent, während die Weltwirtschaft manche Schwankungen nach oben und nach unten verkraften muss. Im vergangenen Jahr steigerte die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) mit Sitz in Hettstedt ihre Produktion gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent. Für dieses Jahr ist ein weiterer Sprung um 15 Prozent geplant.

MKM ist eines der drei weltgrößten Unternehmen der Kupfer-Branche. Im vergangenen Jahr wurden hier rund 270.000 Tonnen produziert.

Ziel sind 400.000 Tonnen. Zum Jahreswechsel wurde viel investiert - unter anderem in die Modernisierung von Anlagen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mehr als 1.200 Menschen.

Kein Wunder also, dass Roland Harings mit deutlich vernehmbarem Selbstbewusstsein die Lage schildert. „Wir sind ein ernstzunehmender Wettbewerber auf dem Markt und erschließen uns Schritt für Schritt neue Märkte“, so der Vorsitzende der MKM-Geschäftsführung gegenüber der MZ. Die Perspektiven sehen auch längerfristig gut aus. E-Mobilität, erneuerbare Energien, Klimawandel, Digitalisierung und Kommunikation brauchen den Werkstoff Kupfer. Die Hettstedter liefern Halbzeuge aus diesem Metall an mehr als 1.000 Kunden in über 60 Ländern.

Sie wissen aber, dass sie den Platz als eines der weltweit führenden Unternehmen der Branche immer wieder gegenüber der Konkurrenz verteidigen müssen, die bekanntlich nicht schläft. Da müssen die Bleche, Drähte, Rohre und andere Produkte made in Hettstedt die Kunden auch im qualitativen Vergleich immer aufs Neue überzeugen. Die Produktvielfalt ist nach eigenen Angaben größer als bei allen Wettbewerbern: Mehr als 1,5 Millionen Variationen seien möglich. In dieser Hinsicht ist MKM jetzt ein bedeutender technologischer Schachzug gelungen. Aus eigener Kraft hat das Unternehmen eine bereits vorhandene leistungsfähige Anlage so modernisiert, dass die Produktion von hochreinem, sauerstofffreiem Kupferband in einer einzigen Linie, also ohne Unterbrechung des Prozesses, möglich ist.

„Wir sind damit der einzige Anbieter in der Welt, der solches Kupferband unterbrechungsfrei herstellen kann“, betont Harings die Bedeutung dieses Schrittes im Konkurrenzkampf. Gießen, warm wälzen, fräsen, abwickeln - das alles läuft in einem Ritt hintereinander, so dass das Produkt weniger unerwünschten Substanzen wie etwa dem Sauerstoff der Luft ausgesetzt ist und dadurch noch eine Stufe reiner wird. Das Metall hat so eine noch höhere Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme und ist wasserstoffbeständig. Diese Eigenschaften schätzen am Kupferband vor allem solche Branchen wie Elektrotechnik, Elektronik und Vakuumtechnik. „Wir erfüllen damit Wünsche zahlreicher Kunden“, sagt Harings.

Für die Region ist das Unternehmen von Weltrang nicht nur als Aushängeschild wichtig. Hier entstehen auch Arbeitsplätze. Im vergangenen Jahr hat das Kupferwerk mehr als 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Und Jobs werden auch 2016 angeboten. (mz)

Blick in eine Produktionshalle.
Blick in eine Produktionshalle.
Klaus Winterfeld Lizenz
Kupferband-Rollen warten auf den Abtransport.
Kupferband-Rollen warten auf den Abtransport.
Klaus Winterfeld Lizenz