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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Spende statt Blumentopf

Von jörg müller 05.03.2012, 18:41

friedeburg/MZ. - "Was sollen wir denn mit Blumentöpfen oder Geschenken? Es wäre doch viel schöner, mit dem Geld etwas Gutes zu tun." Mit dieser Idee überraschten Annegret und Peter Zawodny die Gäste, die mit ihnen das 20-jährige Bestehen ihrer Firma Franke Naturstein GmbH in Friedeburg feierten. Und so gratulierten die Geschäftspartner und Kunden zum Jubiläum des Familienunternehmens mit Spenden für den Klub der Behinderten Mansfelder Land. "Der Vorsitzende Martin Hesse hatte sich an uns gewandt, weil der Verein ein neues Fahrzeug anschaffen möchte und dafür noch Geld benötigt", sagt Annegret Zawodny. Sie kann Hesse nun rund 2 000 Euro übergeben - diese stolze Summe ist bei der Festveranstaltung sowie am darauffolgenden Tag der offenen Tür in der Firma gespendet worden.

"Ich bin einfach überwältigt - sowohl von der Idee, als auch von der großen Resonanz", sagt der Vorsitzende des Klubs der Behinderten, der seinen Sitz in Hettstedt hat. Der 1990 gegründete Verein mit 350 Mitgliedern ist im gesamten früheren Kreis Hettstedt aktiv und organisiert dort zahlreiche Veranstaltungen, Sportgruppen und Ausflugsfahrten - vor allem für Senioren. "Deshalb hätten wir gern einen größeren Transporter", so Hesse. Finanziert werden soll die Anschaffung unter anderem durch Werbung auf dem Fahrzeug. Dies werde allerdings nicht ausreichen. "Umso mehr freuen wir uns über eine so große Spende", sagt Hesse. "Schließlich wollen wir unsere Vereinsmittel ja vor allem für die soziale Arbeit und nicht unbedingt für Fahrzeuge ausgeben."

Auch die Firmeninhaber freuen sich, dass ihre Idee bei den Gästen so gut angekommen ist. Dass sich das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren stabil entwickelt hat, führt Annegret Zawodny unter anderem auf das "breit gefächerte Sortiment" zurück. So bietet Franke Naturstein neben den klassischen Grabanlagen auch verschiedenste Bau- und Gestaltungselemente an, von Treppen, Bodenbelägen und Fensterbänken bis zu Kaminen, Bad- und Kücheneinrichtungen. Für den Außenbereich gibt es zum Beispiel Pool-Anlagen aus Naturstein. "Unsere Materialien kommen aus der ganzen Welt", so Zawodny, "vor allem aus Italien, aber auch mal aus Brasilien oder Norwegen." Außer für Privatkunden haben die Friedeburger auch schon für zahlreiche größere Auftraggeber gearbeitet, wie das Bundesinnenministerium in Bonn, die Landesversicherungsanstalt in Halle, BMW in Leipzig oder den Fernsehsender Sat 1 in Berlin.

Um noch besser auf Kundenwünsche eingehen zu können, investiert das Unternehmen weiter in den Maschinenpark: Demnächst geht ein computergestütztes Bearbeitungszentrum in Betrieb. Die Anlage eines französischen Herstellers ermögliche zum Beispiel das Fräsen von Parabolflächen, sagt Zawodny. "Das ist ein neuer Trend bei Küchen und Bädern."

Die Firma mit derzeit 16 Beschäftigten, darunter eine Auszubildende, ist 1927 von Kurt Franke, dem Großvater von Annegret Zawodny, gegründet worden. Zu DDR-Zeiten leitete ihr Vater Winfried Franke den verstaatlichten Betrieb - der nach der Wende dann wieder privatisiert wurde. Bis die Familie das Werk von der Treuhand übernehmen und am 1. Februar 1992 die Franke Naturstein GmbH gründen konnte, sei es allerdings "ein langer Weg" gewesen, sagt Zawodny.