Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Die Ersten müssen bei der Wildfang GmbH gehen
hettstedt/MZ. - Wie viele genau ihren Arbeitsplatz bei dem Automobilzulieferer räumen müssen, dazu wollte er keine Auskunft geben. Nur soviel: "Wir haben zwei Geschäftsfelder: Armaturen und Automotive. Im Bereich Armaturen läuft die Produktion ungehindert weiter. Im Automotive-Bereich ist momentan kein Absatz möglich." Genau deshalb musste in diesem Bereich das Personal heruntergefahren werden, so Wallner.
Bereits vor einigen Wochen war die Hälfte der 100-köpfigen Belegschaft von ihrer Arbeit freigestellt worden. Damals hatte Insolvenzverwalter Wallner aber noch Hoffnung, umgehend einen Investor für Wildfang zu finden. Jemand, der auch im Automotive-Bereich investiert, damit die Betroffenen weiter beschäftigt werden können. Mittlerweile ist aber klar: Bis sich ein potenzieller Geldgeber zu einer Übernahme durchgerungen hat, kann es noch ein Weilchen dauern. Bisher gehört das Unternehmen mit Sitz im Hettstedter Gewerbering an der Ritteröder Straße zur Eifelwerk-Gruppe.
Seit Frühjahr dieses Jahres ist der Konzern angeschlagen. Wegen Problemen mit einem Kunden - laut einem Mitarbeiterschreiben handelt es sich wohl um VW - musste sich die Wildfang Präzisionsschmiedetechnik GmbH am 26. April für zahlungsunfähig erklären. Am 1. Juni begann schließlich das Insolvenzverfahren. Von diesem wie auch von den ersten Kündigungen erfuhr die Hettstedter Stadtverwaltung erst von der Presse. "Es ist sehr bedauerlich, dass die Mitarbeiter ihren Job verloren haben", sagt Hettstedts stellvertretende Bürgermeisterin Christina Kosiol.
Bedauerlich sei aber auch, dass das Unternehmen mit seinen Problemen bisher keinen Kontakt mit der Stadtverwaltung gesucht habe. "Mir ist jedenfalls nichts bekannt", sagt Kosiol.
Trotz Kündigungen - ein Fünkchen Hoffnung können sich die betroffenen Mitarbeiter aber weiterhin machen: "Es gibt eine gute Anzahl von Investoren, die sich für Wildfang interessiert", lässt Insolvenzverwalter Wallner durchblicken. Deshalb ist er auch zuversichtlich, dass noch "im Sommer etwas passiert".
Für die Gekündigten hätte das die Möglichkeit einer Wiedereinstellung zur Folge. Wallner: "Wenn jemand einsteigt, dann können die Leute zurück."