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Kulturwerk Eisleben Kulturwerk Eisleben: Erfolgsstück "Tschick" wird im Eisleber Theater aufgeführt

Von Jörg Müller 19.02.2015, 19:51
Stühle auf der Bühne: Der Technische Direktor Sebastian Voitel bereitet die Premiere von „Tschick“ vor.
Stühle auf der Bühne: Der Technische Direktor Sebastian Voitel bereitet die Premiere von „Tschick“ vor. Lukaschek Lizenz

Eisleben - Wenn im Eisleber Theater das Jugendstück „Tschick“ seine Premiere „Hinter dem Eisernen“ erlebt, kann wahrscheinlich nicht jeder Besucher mit diesem Spielort sofort etwas anfangen. Denn der Begriff bezieht sich auf den Eisernen Vorhang, der seit dem 19. Jahrhundert in Theatern vorgeschrieben war - eine Trennwand zwischen Bühne und Zuschauerraum, die im Falle eines Feuers herabgelassen werden konnte. Hintergrund war die damals übliche Beleuchtung mittels Gas- oder offenen Lichts, was immer wieder zu Bränden führte.

Auch wenn die Lichttechnik heute natürlich viel sicherer ist, gelten in Theatern nach wie vor strenge Brandschutzvorschriften. Und so gibt es den Eisernen Vorhang immer noch - der im Eisleber Großen Haus freilich nicht aus Eisen ist, sondern aus einem Glasgewebe, wie Sebastian Voitel sagt. Als Technischer Direktor ist er für die gesamte Bühnentechnik und auch für den Brandschutz verantwortlich. „Hinter dem Eisernen“ heißt in Eisleben: Das Publikum sitzt mit auf der Bühne. „Wir haben das bei den ,Überflüssigen‘ vor drei Jahren schon mal ausprobiert“, sagt Chefdramaturgin Ann-Kathrin Hanss. Der Spielort ermögliche andere Bühnenbilder als zum Beispiel im Foyer. Auch der Zuschauer sei viel näher am Geschehen. Was natürlich seinen Reiz hat, aber auch besondere Anforderungen an die Schauspieler und das Publikum stellt. Vor allem, was die Sicherheit betrifft, so der Technische Direktor.

Jugendliche auf dem Weg in die Walachei

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Lange bevor die ersten Proben beginnen, berät Voitel mit dem Bühnenbildner, ob dessen Vorstellungen auf der Eisleber Bühne umsetzbar sind. Später gibt es eine sogenannte Bauprobe mit den Technikern, bei der sich möglicherweise noch einmal Änderungen am Bühnenbild ergeben. Danach erfolgt die Werkstattübergabe: Die Techniker fangen an, das Bühnenbild zu bauen. Oft müssen dazu spezielle Materialien besorgt werden. „Das Internet ist da eine große Hilfe“, so Voitel, der seit mehr als 20 Jahren am Eisleber Theater arbeitet. Für „Tschick“ musste er unter anderem originale Straßenleitplanken beschaffen.

Denn „Tschick“ ist ein „Roadmovie“, wie man beim Film sagen würde: Die drei Jugendlichen Tschick (Christopher Wartig), Maik (Patrick Oliver Schulz) und Isa (Michaela Dazian) sind mit einem gestohlenen Lada auf einer turbulenten Tour „in die Walachei“. Regie führt Martina Bode, die Ausstattung hat Peer Palmowski besorgt.

„Da wird richtig Action auf der Bühne sein“, sagt Dramaturgin Hanss. Sie lädt aber nicht nur das junge, sondern ausdrücklich auch das erwachsene Publikum ein. „Wir haben auch einige Abendvorstellungen angesetzt. Ich bin mal gespannt, wie neugierig die Eisleber sind.“ Die Vormittagsvorstellungen seien auf jeden Fall schon sehr gut gebucht. (mz)