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Kopierzentrum in Hettstedt Kopierzentrum in Hettstedt: Ausstellung zeigt Werke von Heino Koschitzki

28.06.2013, 18:49
Heino Koschitzki stellt in Hettstedt aus.
Heino Koschitzki stellt in Hettstedt aus. Privat Lizenz

Hettstedt/MZ - „Das war ganz großes Kino“, zeigte sich eine Besucherin der Ausstellungseröffnung „Heino Koschitzki – Malerei und Grafik“ im Kopierzentrum Hettstedt beeindruckt. Die Vernissage geriet zu einem Ereignis. Dafür sorgten die Lieder der Gruppe „Facette“ (Claudia Franke und Horst Ingolf Zeise), die perfekt auf den Künstler zugeschnitten waren, und eine ebenso tiefsinnige wie launige Laudatio des Gastgebers Jochen Miche auf den inzwischen 76-jährigen Maler und Grafiker aus Molmerswende. Überdies feierten zahlreiche Künstlerkollegen Heino Koschitzki, unter ihnen so bekannte Maler, Grafiker und Designer wie Inge Strauß und Christiane Knüppel aus Hettstedt, Gerhard Mohr aus Helbra oder Horst Ingolf Zeise aus Biesenrode bei Berlin.

Das Hettstedter „Fest der Farben und Freude“ wird am Sonnabend, 29. Juni, ab 14 Uhr in der historischen Druckerei in der Wilhelmstraße 2 a neben der Jakobikirche mit zwei Ausstellungseröffnungen und zwei Vorträgen fortgesetzt. Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr, findet in der Summa-Passage am Markt die Vernissage „Jeremy Schmid – Street art and more“ statt, bevor 12 Uhr die weiteren Galerien öffnen. Der Eintritt ist überall frei.

Die Vernissage in Hettstedt, die einen Künstler für sein Lebenswerk würdigte, bildete den Auftakt zum zweiten Hettstedter „Fest der Farben und der Freude“. Der Laudator machte aufmerksam auf die in vielen Werken Koschitzkis zutage tretende Ambivalenz. So im Ölbild von 1978 „Der rote Stuhl für den Architekten“ und im Pastell von 1996 „Die Tür“. Hier greift der Künstler, ohne Lebewesen zu zeigen, Themen wie Anfang und Neubeginn, Leben und Tod, Hoffnung und Enttäuschung auf.

Das Kopierzentrum Hettstedt stellt 20 Werke des Künstlers aus. Die Bilder zählen zweifellos zu den Höhepunkten seines Schaffens. Sie zeigen, so der Laudator, Koschitzki „als großen Naturfreund, aber auch als politischen und zutiefst emotionalen Maler“. Erlernt hatte dieser sein Handwerk als Student an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein unter anderem bei Professor Willi Sitte. Über diesen Lehrer entspann sich noch während der Laudatio ein kurzes Gespräch zwischen Miche und den Koschitzkis, nachdem Heino leise „Das war mein Meister“ gemurmelt und seine Frau ergänzt hatte: „Der Sitte war immer ganz lieb zu Heino.“ Der berühmte Burg-Lehrer war wenige Tage zuvor gestorben – ein Umstand, der nicht nur Koschitzkis an diesem Abend nicht kalt ließ.

Der Laudator „umrahmte“ seine Würdigung mit sehr persönlichen Geschichten und Erlebnissen, die sich alle um seine Besuche bei den Koschitzkis und um deren liebevolle Gastfreundschaft rankten. So geriet die Würdigung des Malers gleichzeitig zu einer von Renate Koschitzki, die seit der Erkrankung ihres Mannes zunehmend Aufgaben für ihn übernimmt. Trotz leichter körperlicher Beschwernisse zeigte sich der Künstler in bewundernswerter Vitalität und Aufgeschlossenheit. Er wird auch am Sonnabend beim Tag der offenen Galerien in Hettstedt im Kopierzentrum gern zu seinem Schaffen im Allgemeinen und seinen Bildern im Speziellen die Fragen der Besucher beantworten.