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Klubhaus in Hettstedt  Klubhaus in Hettstedt : Besitzerin hat Lösung, wie es weitergehen soll

Von Anke Losack 25.01.2017, 09:00
Ines Keller, Besitzerin des Hettstedter Klubhauses, und ihr Mann Roland
Ines Keller, Besitzerin des Hettstedter Klubhauses, und ihr Mann Roland Lukaschek

Hettstedt - „Ich habe einen Plan“, sagt Ines Keller. Die Besitzerin des Hettstedter Klubhauses macht damit deutlich, dass sie eine Lösung für den Weiterbetrieb des Objekts gefunden hat. Ein Verein soll den Sportbereich betreiben, eine Unternehmensgesellschaft die Verwaltung übernehmen. Eine Lösung, zu der sie ohne eine angekündigte Unterstützung der Stadt Hettstedt gekommen ist. Denn: Das Kapitel Zusammenarbeit mit der Kommune hat sie Ende 2016 abgeschlossen. Keller erhebt schwere Vorwürfe gegen die Stadt, besonders Bürgermeister Danny Kavalier (CDU), im Zusammenhang mit geführten Verhandlungen zur Übernahme des Hauses, die gescheitert waren.

Klubhaus-Besitzerin: „Man hat mich belogen. Ich bin verarscht worden.“

„Die Stadt hatte die Absicht das Klubhaus zu übernehmen. Man ist auf mich zugekommen“, so Keller, die anfügt: „Aber man hat mich belogen. Ich bin verarscht worden.“ Nachdem im Sommer 2016 bekanntgeworden sei, dass sie ein anderes Arbeitsangebot hat und dort zum 1. Januar 2017 beginnen kann, habe die Stadt Übernahmeabsichten für das Klubhaus, zu dem Hallenbad, Sportbereich und Veranstaltungsräume gehören, an sie herangetragen. „Der Bürgermeister meinte, er hätte Interesse, das Klubhaus wieder in die kommunale Verwaltung aufzunehmen“, so die Besitzerin, die daraufhin perplex war. „Das hielt ich für unmöglich. Aber er hat mir das bestätigt, intensiv bestätigt.“

Mit der Stadt und den Tochtergesellschaften Stadtwerke und Wohnungsgesellschaft gab es Ende August Gespräche zu einer möglichen Übernahme. Die „Töchter“ wollten diese prüfen. Die Clubhausbesitzerin willigte ein, dass Gutachter das Haus bewerten, Wirtschaftsprüfer ihre Meinung abgeben und die Kommunalaufsicht befragt wird. „Ich habe dann lange nichts gehört. Wenn ich Herrn Kavalier gefragt habe, meinte er, es würde alles seinen Gang gehen“, so Keller. Sie hat ihm vertraut. Veranstaltungsanfragen für 2017 hat sie nicht mehr angenommen, das Kinderessen abgegeben, Arbeitsverträge gekündigt.

„Ich hatte noch nicht alles auf Null gefahren. Ein Bauchgefühl hat mir gesagt, noch nicht alles platt zu machen.“ Im November bei einer Sitzung habe sie den Bürgermeister erneut nach der Übernahme gefragt. „Ich müsse mir keine Gedanken machen. Die Stadt müsse nur sehen, welchen Notar sie nimmt, hat er mir da geantwortet.“ Und dann kam alles anders.

Sie erhielt kurze Zeit später, Anfang Dezember, einen Brief von Stadtwerke-Geschäftsführer Lothar Wachsmuth mit der Absage für Übernahme und Betrieb. „Gesellschaftsrechtliche und kommunalrechtliche Vorgaben“ stünden einer Interessenbekundung zum Kauf entgegen. Das treffe auch auf die Wohnungsgesellschaft zu, heißt es in dem Schreiben, das auch an diese Gesellschaft und den Bürgermeister gegangen war. In einem darauffolgenden persönlichen Gespräch habe Kavalier ihr dann ebenfalls die Absage mitgeteilt. „Das war politisches Geschwafel, ohne Aussage“, so Keller, die anfügt, im Regen stehen gelassen worden zu sein. „Wie soll ich mit diesem Menschen noch zusammenarbeiten“, fragt sie. Ihr Mandat als Stadträtin hat sie rückwirkend zum 1. Januar 2017 niedergelegt.

Stadt Hettstedt weist Vorwürfe der Klubhaus-Besitzerin zurück

Wie es auf MZ-Anfrage von der Stadt heißt, werden die Vorwürfe von Ines Keller, sie belogen zu haben, strikt zurückgewiesen. Bis 31. Dezember habe es eine Entscheidung zur Übernahme geben sollen. „Die gab es und sie war nicht positiv“, so Christin Saalbach, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, „die Stadt und ihre Töchtergesellschaften können sich über die Kommunalaufsicht nicht hinwegsetzen.“

In die Zukunft des Klubhauses schaut Keller mittlerweile positiv. Der 2012 gegründete Kultur- und Sportverein Hettstedt, der nach ihren Angaben zurzeit 71 Mitglieder hat, soll den Schwimm- und Badebereich ab 1. März betreiben. Die Verwaltung des Hauses übernimmt die Verpflegungskonzepte Mansfeld-Südharz, eine Unternehmensgesellschaft. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir einen guten Weg gefunden haben.“ (mz)

Das Klubhaus in Hettstedt
Das Klubhaus in Hettstedt
Lukaschek
Mit dem Sport und den Veranstaltungen kann es im Klubhaus weitergehen.
Mit dem Sport und den Veranstaltungen kann es im Klubhaus weitergehen.
Lukaschek