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Kleiderbörse in Wippra Kleiderbörse in Wippra: Unterstützung für die Spatzen

Von Susann Salzmann 23.02.2016, 16:01
Michaela Metzig und Fabian Schiele haben sich in Wippra mit Kindersachen eingedeckt.
Michaela Metzig und Fabian Schiele haben sich in Wippra mit Kindersachen eingedeckt. Susann Salzmann

Wippra - Nun beginnt auch im Harzörtchen Wippra die Tradition der Baby- und Kindersachenbörse. Mit Kristin Kühne, Anika Cuerten und Christiane Hennig haben sich drei junge Mütter gefunden, die die Schnäppchenbörse seit Oktober vergangenen Jahres geplant haben. Gründe gab es zahlreiche. Etwa, dass es viele Familien im Ort gebe und Wippra dezentral gelegen ist. Ausschlaggebend ist jedoch die Motivation gewesen, etwas für den örtlichen Kindergarten zu machen. Dieser werde nämlich nicht in der Weise von der Kreisstadt unterstützt, wie es sich mehrere Eltern wünschen würden. „Die Kita müsste mal gedämmt werden. Außerdem müssen wir den Kindern manchmal Bastelmaterialien mitgeben, weil einfach kein Geld da ist“, zählt Cuerten Dinge auf, in denen sie Handlungsbedarf sieht. In Sachen Basteln könnten die Mütter jetzt schon helfen, denn 15 Prozent des Gesamterlöses gehe an die Wippraer Kindertagesstätte „Lustige Spatzen“.

Experiment ist geglückt

35 Aussteller haben zur Premiere Bekleidung, Spielzeug, Schuhe und Gebrauchsutensilien abgegeben, die die Turnhalle in ein Domizil für Schnäppchenjäger verwandelt haben. „Wir hätten auch noch 15 Anbieter mehr nehmen können“, erzählt Kühne. Allerdings sollte zunächst geschaut werden, ob und wie es von den Besuchern angenommen wird. Dass das Experiment geglückt ist, hat das dreiköpfige Organisationsteam schon kurz nach Beginn am Andrang und den vollgepackten Wannen und Taschen gesehen, mit denen sich die Menschentrauben an die Kasse angestellt haben. Deshalb soll es im September die zweite Auflage geben. Dann, so hofft das Trio, wird es vielleicht auch noch eine größere Auswahl an Kleidungsstücken ab der Größe 122 geben.

Dank an ehrenamtliche Helfer

Bei dem dreiköpfigen Team soll es laut Kristin Kühne bleiben. „Aber wir wären natürlich sehr dankbar dafür, wenn uns wieder so viele ehrenamtlich helfen würden wie dieses Mal“, bedankt sich Kühne für das Engagement.

Pluspunkt für umliegende Dörfer

Den Entschluss zum Wiederkommen haben Michaela Metzig und Fabian Schiele bereits getroffen. In Harzgerode, woher sie stammten, gebe es Derartiges nicht. In Wippra schlägt das Pärchen zu. Sachen für die ersten Lebensmonate. Die werden in einem guten Vierteljahr benötigt, denn die 31-Jährige befindet sich in der 22. Schwangerschaftswoche. „Ich hab hier gefühlte eine Million Teile“, ruft Schiele hinter einem Berg an Jungen-Kleidung hervor. In Wahrheit sind es mindestens 30 Textilien, die sich die werdenden Eltern ausgesucht haben. Diese Börse sei gerade auch für die umliegenden Dörfer wie Braunschwende, Friesdorf und Abberode als großer Pluspunkt zu werten, bestätigen die Braunschwendaerin Anja Buchmann und die gebürtige Wippraerin Claudia Freisinger.

„Ich wohne jetzt in Uftrungen. Da wäre es mir natürlich zu weit, nur wegen der Börse nach Wippra zu kommen“, meint Freisinger. So sahen es auch einige der Wippraer, die wegen günstigen Sachen nicht mehrere zehn Kilometer in verschiedene Himmelsrichtungen fahren wollten. (mz)