1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Kein neuer Fahrkartenautomat : Kein neuer Fahrkartenautomat : Wie Reisende in Hettstedt noch Tickets bekommen

Kein neuer Fahrkartenautomat  Kein neuer Fahrkartenautomat : Wie Reisende in Hettstedt noch Tickets bekommen

Von Tina Edler 04.12.2018, 11:17
Der bei einer Explosion komplett zerstörte Fahrkartenautomat am Bahnhof Hettstedt.
Der bei einer Explosion komplett zerstörte Fahrkartenautomat am Bahnhof Hettstedt. Jürgen Lukaschek

Hettstedt - Nach der Sprengung eines Fahrkartenautomaten am Bahnhof in Hettstedt ist noch kein neuer an der betreffenden Stelle aufgestellt worden. Das wird auch so bleiben, wie die Deutsche Bahn (DB) auf Nachfrage der MZ mitteilt.

Deutsche Bahn nicht verantwortlich

In Abstimmung mit dem Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) und der DB Regio Südost werde man den Automaten nicht wieder in Betrieb nehmen, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Denn nicht nur der Automat, sondern auch der Standplatz sei beschädigt worden. Da dieser ab 9. Dezember aber nicht mehr von der Deutschen Bahn, sondern von Abellio betrieben werde, „liegt die gesamte Verantwortung für die Verkehrs- und Vertriebsleistungen bei Abellio“, informiert die DB weiter.

Fahrkarten im Zug kaufen

Auch mit dem neuen Betreiber werde es dann keinen neuen Automaten geben, bestätigt eine Mitarbeiterin von Abellio. Man hoffe, so die Kosten zu minimieren.

Automaten in den Zügen würden im Gegensatz zu denen an den Bahnhöfen nicht derart beschädigt werden. Fahrgäste können ihre Fahrkarten in den Zügen selbst kaufen, das ist auch jetzt schon möglich.

Geld im Fahrkartenautomaten ist unbrauchbar

Die Bahn selbst gibt bei der Zerstörung eines gesprengten Automaten die Schadenshöhe mit bis zu 30.000 Euro an. In ganz Sachsen-Anhalt habe es in diesem Jahr über 20 Angriffe auf Automaten gegeben.

Im vergangenen Jahr waren es 32. Die Zahl der Automatenaufbrüche sei bundesweit eher rückläufig. Und selbst wenn ein Täter an das Innere der Automaten gelange, sei dieses in der Regel unbrauchbar.

„Dafür sorgen Farbpatronen in den Geldkassetten, die das Geld bei Erschütterung mit blauer Tinte einfärben“, teilt das Unternehmen mit.

Spur nach Automatensprengung führte nach Arnstein

So war es auch im Fall in Hettstedt. Eine erste Spur führte wenige Tage nach der Sprengung des Automaten in die benachbarte Gemeinde Arnstein.

Dort wurden Teile einer Geldkassette, die vom Tatort stammten, gefunden. Abgesehen davon seien noch keine weiteren Hinweise eingegangen. Derzeit würden die Ermittlungen zum Vorfall noch andauern, sagte Polizeisprecherin Steffi Schwan gegenüber der MZ. (mz)