Humboldt-Gesellschaft Humboldt-Gesellschaft: Hobbyautor initiiert Literaturwettbewerb

Hettstedt/Mansfeld - Noch lassen die Massen an Bewerbungen für den neu gestarteten Literaturwettbewerb der Regionalvertretung Mansfelder Land der Humboldt-Gesellschaft auf sich warten. „Wir haben bisher nur eine Bewerbung“, sagt Dana Zimmer, Beiratsmitglied in der Regionalvertretung.
Bis zum Bewerbungsende am 28. Februar bleibt potenziellen Kandidaten aber noch Zeit. Die Organisatoren hoffen somit, dass sich noch Hobbyautoren trauen und melden.
Das wünscht sich auch Jan Putzas: „Ich kann nur jeden ermutigen teilzunehmen. Der Schritt, die eigenen Werke öffentlich zu machen, lohnt sich“, sagt er. Der Hobbyautor aus Hettstedt spricht dabei aus eigener Erfahrung. 2012 hat er sein erstes Buch herausgegeben. Den Gedanken, für unbekannte Autoren eine Plattform zu etablieren, habe er schon lange mit sich herumgetragen, sagt der Ideengeber des Literaturpreises.
Kritik aus alten Bundesländern
Den Stein des Anstoßes hätten Bewertungen zu seinem jüngsten Werk „Du nimmst besser einen Ofen mit“ - ein Reisebericht aus Tadschikistan und Usbekistan - gegeben. „Es gibt immer Kritiken, positive wie auch negative. Und das ist auch gut so. Aber hier kamen so richtig negative, vor allem aus den alten Bundesländern“, erklärt Putzas.
Kritiken, die beinhalteten, dass der Autor über schlechte Zustände in den Ländern schreibe, aber selbst als Ostbürger eingeschlossen gewesen und nicht rausgekommen sei. „Das ganze Bild auf den Osten schien mir sehr negativ zu sein. Das ist mir schon sauer aufgestoßen“, fasst Putzas zusammen. In seinem Vorhaben, dies ändern zu wollen, sprach er Dana Zimmer und Andreas Koch (Freie Wählergemeinschaft Mansfeld), Bürgermeister von Mansfeld und Leiter der Regionalvertretung der Humboldt-Gesellschaft, an.
„Es schlummern viele versteckte Talente in den Leuten“
Beide seien sofort begeistert gewesen und haben mit ihrem Know-how und Kontakten den Wettbewerb auf den Weg gebracht. Sie gaben der Auszeichnung auch den Namen und verliehen ein Motto. „Rund um die Welt“ heißt dieses.
Denn auch Karoline von Humboldt, deren Namen der Wettbewerb trägt, sei zu Lebzeiten viel gereist, erklärt Zimmer. Doch ihr Wirken und Walten sei im Schatten ihres Berühmten Mannes Wilhelm von Humboldt und dessen Bruder Alexander verblasst.
Und so sollen jetzt auch unbekannte Autoren die Möglichkeit bekommen, aus dem Schatten zu treten und ihre Werke zu präsentieren. „Es schlummern viele versteckte Talente in den Leuten“, ist sich auch Putzas sicher.
Dabei kommt es nicht allein auf das schreiberische Talent an. Die Bewerber werden sich und ihre Geschichte in Lesungen präsentieren. Diese werden im Laufe des Jahres in der Region stattfinden. Eine Jury, der auch Putzas und Zimmer beiwohnen, bewertet das Material und die Darbietung.
„Wir beurteilen dabei auch den Menschen. Der Autor soll auch Spaß an der Sache haben“, sagt Putzas. Am Ende wird der beste Schriftsteller mit einer Urkunde und einer getöpferten Figur - einem Tintenfass samt Feder, das auf einem Buch steht - ausgezeichnet.
Und nicht nur das: Auch ein Preisgeld wird vergeben. Damit soll der Sieger die Möglichkeit haben, seine Geschichte am Ende selbst veröffentlichen zu können.
Weitere Details zum Wettbewerb und zur Bewerbung gibt es im Internet unter: www.humboldt-gesellschaft.org
(mz)