Helios-Klinik Hettstedt Helios-Klinik Hettstedt: Atemtest für Nahrungsmittelallergien und chronische Durchfallerkrankungen

Hettstedt - Mehr als sechs Monate quälten Felix P. (Name der Redaktion bekannt) chronische Durchfallattacken. Er war sehr verunsichert: Liegt es am Essen? Bin ich ernsthaft erkrankt?
Seine Beschwerden führten den jungen Mann in die Hettstedter Helios-Klinik. Das Team von Dr. Frank Schöning, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin, konnte seinen Leidensweg schließlich beenden - mit Hilfe eines neuen Diagnosegerätes.
Die am Krankenhaus erst kürzlich eingeführte Technik eignet sich vor allem für Menschen mit Verdacht auf Nahrungsmittelallergien und chronische Durchfallerkrankungen. Wobei das tragbare Diagnosegerät, das nicht größer als ein Taschenrechner ist, den Atem des Patienten analysiert. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Patienten dieses Untersuchungsverfahren anbieten können“, sagt Chefarzt Schöning. Eine Blutentnahme, eine Darmspiegelung oder andere aufwendige Untersuchungen zur Ursachenforschung seien nicht mehr erforderlich.
Vor dem Atemtest erfragt der Arzt die Beschwerden der Patienten und informiert sich über Medikamente, die die Betroffenen einnehmen. Dann geht es auch schon los. Nachdem der Patient eine Testlösung getrunken hat, die unter anderem aus Traubenzucker, Milch- und Fruchtzucker besteht, pustet er in das Gerät. Danach erfolgt die Auswertung der Messergebnisse.
Gerät misst die Wasserstoffkonzentration
Chefarzt Schöning zufolge lassen sich mit dem neuen Verfahren Unverträglichkeiten von Milch- und Fruchtzucker sowie bakterielle Fehlbesiedlungen des Dünndarms erkennen. Wertvolle richtungsweisende diagnostische Hinweise bei Magen-Darm-Symptomen wie chronischem Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen würden sich auch ergeben. „Sobald die Befunde vorliegen, können unsere Ärzte Fragen zu den Beschwerden der Patienten beantworten“, so Schöning. Die Kollegen seien dafür speziell geschult worden.
Das Verfahren beruht auf dem Prinzip des Wasserstoffatemtests. So misst das Gerät mehrfach die Wasserstoffkonzentration beim Ausatmen, vor allem nach der Einnahme der Testlösung. Die Mediziner wissen, wenn nach dem Trinken der Anteil an Wasserstoff in der Ausatemluft ansteigt, deutet alles darauf hin, dass der entsprechende Zucker im Dünndarm nicht verwertet werden konnte und deshalb im Dickdarm bakteriell zersetzt wurde.
Patient Felix P. unterzog sich auch diesem Test. Mit Erfolg. Die Auswertung bestätigte den Verdacht, dass er bestimmte Lebensmittel nicht verträgt. Nach ärztlicher Beratung weiß er nun, was er bedenkenlos essen kann und welche Lebensmittel er meiden sollte. Und das Wichtigste: Er hatte seitdem keinerlei Beschwerden mehr. (mz)
