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Ehrung in Hedersleben Hedersleben: Ehrung für Tobias Jäsch vom Kirchbauverein

Von Kathrin Labitzke 16.05.2016, 09:24
Tobias Jäsch mit dem Blumenstrauß der Woche, gesponsert von der Blumenboutique Meinhardt.
Tobias Jäsch mit dem Blumenstrauß der Woche, gesponsert von der Blumenboutique Meinhardt. K. Labitzke

Hedersleben - „Wenn wir Tobias nicht hätten, wäre unser Ort in vieler Hinsicht einfach ärmer.“ Das sagt der Hederslebener Lars Bielicke ganz spontan. Tobias Jäsch leitet mit erst 37 Jahren schon ein Jahrzehnt den Kirchbauverein im Ort und investiert neben viel Zeit auch Herzblut, damit die Kirche erhalten bleibt und weiter saniert werden kann. „Die Ehrung mit dem Blumenstrauß der Woche hat er mehr als verdient“, so Renate Dittmann, ebenfalls Mitglied im Kirchbauverein. Das Wort „Nein“ kenne er nicht.

So lange Tobias Jäsch denken kann, faszinierte ihn das Gotteshaus „St. Simon und Judas“ in Hedersleben. Bereits als kleiner Junge durfte er mit seinem Patenonkel, Rondolf Otto Reinicke, die Mauern mit der dazugehörenden Geschichte erkunden. Seine Liebe zu sakralen Bauwerken liegt jedoch über dem Durchschnitt, denn der junge Familienvater hat sich in seinem Zuhause eine Hauskapelle mit 17 Plätzen errichtet. „Quasi eine Gegenkirche“, so Jäsch. Auch sonst erzählt der Automatisierungstechniker, der am Flughafen in München arbeitet, kleinere Anekdoten aus seiner Kindheit. So zum Beispiel musste er in seiner Kindheit Klavierspielen lernen und wie er sagt, hatte er als kleiner Junge nur wenig Lust darauf. Er nahm einfach sein Klavierspiel auf Tonband auf, ließ das Band dudeln, so dass seine Mutter dachte, dass er fleißig übt. Aber nichts da, denn Tobias Jäsch schlich sich heimlich aus dem Haus.

Heute ist der 37-Jährige jedoch froh, dass seine Mutter hinter seine Streiche kam, denn jetzt liebt er es, auf der Orgel der Kirche in Hedersleben zu musizieren und ist mittlerweile Kantor.

16 Mitglieder hat der Kirchbauverein, wobei der Altersdurchschnitt vergleichsweise niedrig ist, welches auch an der engen Zusammenarbeit mit der Feuerwehr liegt. „Wer in den Kirchbauverein eintritt, ist meistens auch Mitglied der Feuerwehr“, sagt Jäsch.

Die Pläne zur Erhaltung der Kirche sind fertig, bis Ende Juni werden im Kirchturm drei weitere Glocken installiert, die zum Erntedankfest das erste Mal erklingen sollen.

Über die Tonfolge hat der Hobby-Kantor jedoch noch nichts verraten, außer, dass „es schön klingen wird“.

Die verbleibende eng bemessene Zeit verbringt Tobias Jäsch dann am liebsten mit seiner Frau Sina und Tochter Sophia. (mz)